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Gute Bilanz des Europäischen Jahres für Entwicklung

EU_Jahr_Entwicklungspolitik

Evaluation des Europäischen Jahres für Entwicklung von den beteiligten Projektträgern. Foto: EBD

„Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ – unter diesem europaweiten Motto fand 2015 das Europäische Jahr für Entwicklung statt. Ein großer Erfolg, so bilanzierten deutsche Projektträger und beteiligte Ministerien auf dem Abschlusstreffen am 17.2.2016 in Berlin. 2015 lagen die entwicklungspolitischen Themen aufgrund der großen Fluchtbewegungen  sozusagen „auf der Straße“, bilanzierte Dr. Rolf Steltenmeier, Europabeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mit den Projekten und Kampagnen des Europäischen Jahres sei es gelungen, Entwicklungspolitik endlich aus ihrem Nischendasein in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.

Die Projektträger begrüßten die fruchtbare Zusammenarbeit mit EU-Akteuren im Rahmen des Europäischen Jahres. Die Thematisierung der europäischen Dimension von Entwicklungspolitik wurde als Bereicherung empfunden –  diese sei bisher überwiegend als Bundesthema wahrgenommen worden. Übereinstimmend wurde der Wunsch geäußert, diese europäische Dimension und die EU-Akteure weiterhin im entwicklungspolitischen Netzwerk zu halten. Engagement Global, die Agentur, die im Auftrag des BMZ das Förderprogramm für das Europäische Jahr verwaltet hatte, prüft daher, ob sich das Förderprogramm entwicklungspolitische Bildung (FEB) künftig auf Projektträger mit europapolitischer Ausrichtung erweitern lässt.

Die Projektträger kritisierten, dass es für kleine entwicklungspolitische Vereine aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes zunehmend unmöglich sei, europäische Fördergelder zu akquirieren. Sie hatten einen kompetenten Ansprechpartner für dieses Problem – Klaus Rudischhauser, stellvertretender Leiter der Generaldirektion für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung der Europäischen Kommission, war extra angereist, um das Europäische Jahr in Deutschland zu bilanzieren. Er skizzierte auch das umfangreiche Entscheidungsverfahren, das zum Europäischen Jahr für Entwicklung geführt hatte.

Janin Hartmann, die für die Europäische Bewegung Deutschland und den Europäischen Wettbewerb an der Tagung teilnahm, kritisierte die Intransparenz des Entscheidungsverfahrens und forderte eine verlässliche und frühzeitige Kommunikation bezüglich des Europäischen Jahres. Der Europäische Wettbewerb hatte im Rahmen des Europäischen Jahres für Entwicklung Ausstellungen realisiert. Über 80.000 Kinder und Jugendliche befassen sich dank des Europäischen Wettbewerbs jährlich kreativ mit den Themen des jeweiligen Europäischen Jahres – allerdings nur dann, wenn es eines gibt und dieses auch rechtzeitig kommuniziert wird. Es ist daher zu hoffen, dass zumindest 2017 ein ähnlich erfolgreiches Europäisches Jahr wie 2015 stattfinden wird.