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Politische Stimme der proeuropäischen Jugend: Linn Selle ist Frau Europas 2014

Linn Selle ist die diesjährige Trägerin des „Preis Frauen Europas“ der Europäischen Bewegung Deutschland. Die Auszeichnung würdigt das Engagement der Bundessekretärin der Jungen Europäischen Föderalisten für die aktive Mitgestaltung des europäischen Einigungsprozesses durch junge Menschen. Die ersten Gratulationen bekam die „Frau Europas“ 2014 bereits einen Tag nach ihrer Wahl auf der EBD-Mitgliederversammlung. Dort machte Selle, wofür sie seit Jahren steht: Politische Kontaktarbeit des föderalistischen Jugendverbandes zwischen Berlin und Brüssel.

Ob Europawahlkampf, Jugendpolitik oder Europäische Öffentlichkeit – „mit ihrem Charisma und ihrer Fachkompetenz in der Europapolitik erreicht sie junge Menschen und streitet für ein demokratisches, föderales und offenes Europa“, heißt es in der Begründung ihres Vorschlages. Dass sich mit diesen Eigenschaften – und der cleveren Wahl der politischen Mittel – sprichwörtlich Massen bewegen lassen, zeigt ihr Engagement im Europawahlkampf 2014: Als sich abzeichnete, dass ARD und ZDF zwar ein eigenes „Duell“ zwischen den Spitzenkandidaten der großen Parteifamilien produzieren, dieses aber nur auf dem Spartenkanal Phoenix ausstrahlen wollten, suchte Selle erst das Gespräch mit den Intendanten und dann den öffentlichen Druck: Ihre online-Petition, das Duell zwischen Juncker und Schulz im Hauptprogramm von ARD und ZDF zu senden, erreichte binnen kürzester Zeit 30.000 Unterstützer.

Die Jungen Europäischen Föderalisten e.V. sind seit 1949 kritische Begleiter des europäischen Einigungsprozesses. Als politische, aber überparteiliche Jugendorganisation versuchen die 3.200 Mitglieder, dem Integrationsprozess neue Impulse zu geben und Konzepte für die Zukunft der EU zu entwerfen. Selle gehört dem Bundesvorstand der JEF seit 2010 an. 2012/13 war sie die stv. Bundesvorsitzende des Vereins, seit Juni 2013 als Bundessekretärin dessen „politische Stimme“.

Linn Selle, im „Hauptamt“ Promovendin an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), ist die bislang jüngste Trägerin der Auszeichnung. Die Wahljury des Preis Frauen Europas, die Selle aus insgesamt sechs Kandidatinnenvorschlägen auswählte, befand das Engagement der 27-Jährigen für „bemerkenswert“: In einem Alter, in dem junge Menschen zwischen einem Ehrenamt und einem lukrativen Nebenjob abwägen müssen und parteipolitisches Engagement die größeren Karrierechancen verspricht, sei Selles mittlerweile vierjährige Tätigkeit im Vorstand der JEF eine große persönliche Leistung, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Die feierliche Verleihung des „Preis Frauen Europas“ soll im Herbst stattfinden. Wann genau, und wer Gastgeber des Festaktes werden wird, steht noch nicht fest. Die EBD-Mitgliedsorganisationen und institutionellen Partner der EBD sind herzlich eingeladen, sich in die Organisation der Preisverleihung einzubringen.

Auf der EBD-Mitgliederversammlung erhielt Linn Selle übrigens nicht nur als „Frau Europas“ Applaus; sie wurde außerdem für die JEF Deutschland in den Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschland gewählt. Zu beiden Ämtern gratuliert die EBD ganz herzlich!

Mit dem „Preis Frauen Europas – Deutschland“ ehrt die EBD seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hartnäckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen. Die symbolische Auszeichnung – die Preisträgerin erhält eine eigens für sie gefertigte Brosche und wird Teil eines aktiven Preisträgerinnen-Netzwerkes – soll bürgerschaftlich aktive Europäerinnen untereinander und mit den EBD-Mitgliedsorganisationen vernetzen und ehrenamtliche Strukturen in der Zivilgesellschaft stärken.