Aktuelles > EW-Sieger zu Gast in Berlin

Artikel Details:

EW-Sieger zu Gast in Berlin

Zwei Mal im Jahr wird einer der höchsten Preise vergeben, bei dem die Gewinner des Europäischen Wettbewerbs vom Bundestagspräsidenten Professor Dr. Norbert Lammert in den Deutschen Bundestag eingeladen werden. Dieses Jahr stand der viertägige Besuch, vom 23.-26. September 2014, in Berlin unter dem großen Thema „Wie wollen wir in Europa leben?“.

 

Begrüßt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger am Dienstag von Dr. Rolf Lohmann, dem Leiter des Besucherdienstes des Deutschen Bundestags und von Dr. Jochen Guckes, dem Referent für Jugendprojekte. Einführende Worte sprach zudem Florian Strasser, der Projektleiter des Europäischen Wettbewerbs.

Am Mittwoch wurden die Schüler durch das Reichstagsgebäude geführt und erhielten im Anschluss die Möglichkeit, mithilfe eines Planspiels, die Parlamentarische Demokratie spielerisch zu erfahren. Diskutiert wurde das Thema der Einführung einer regelmäßigen Überprüfung der Fahrerlaubnis bei älteren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern. Hier lobte Frank Burgdörfer, Gründer der EBD-Mitgliedsorganisation Citizens of Europe e.V., die rege Debatte, in der jegliche Argumente, wie beispielsweise ob ein Arzt zur Rate gezogen werden sollte, mit einbezogen wurden.

An den Besuch im Bundestag knüpften kulturelle Veranstaltungen an, wie die Besichtigung der Ausstellung „GrenzErfahrungen – Alltag der deutschen Teilung“. Hier wurde nach der Führung zum erneuten Mitdenken angeregt, indem die Schüler die Aufgabe erhielten die Ausstellung bezüglich eines bestimmten Begriffes wie Kontrolle, Mauer und Freiheit zu betrachten. Ihre Ergebnisse wurden im Anschluss zusammengetragen. Ein Highlight für die Schüler stellte der Theaterbesuch dar. Das Stück von Sartre „Das Spiel ist aus“ befasst sich mit dem Determinismus und zeigte, wie das Leben wäre, wenn die Toten als Zuschauer fungieren und noch eine Chance bekämen auf die Erde zurück zu kehren.

Am Donnerstag wurden die Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt, um die Themenschwerpunkten ihrer Wettbewerbsbeiträge, Armut im Zusammenhang mit Bildungschancen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, in der Praxis kennen zu lernen. Während sich ein Teil der Gewinner mit Henrike Werner, der Referentin des Fachreferats für familienfreundliche Arbeitswelt, Familienbewusste Infrastruktur und Fachkräftesicherung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit austauschte, besuchte der Rest der Gruppe die Rütli Schule in Berlin-Neukölln. Frau Werner stellte verschiedene Instrumente wie die Reform des Elterngeldes und das Modell familienfreundlicher Arbeitszeiten vor.

Auf dem Campus-Rütli stellten Sascha Wenzel und Cornelia Aigner von der Stiftung „Ein Quadratkilometer Bildung“, den EW-Preisträgern die Entwicklung der Rütli-Schule nach dem Brandbrief des Lehrerkollegiums 2006 vor. Hier diskutierten sie mit engagiertem Lehrpersonal und ehrenamtlichen Unterstützern darüber, wie man Schülern aus einem sozial schwachen Umfeld besonders fördern kann, wie durch Nachhilfe, Sozialarbeiter und nicht zuletzt durch engagierte Lehrerkräfte vor Ort. Die Schüler waren beeindruckt, welche Fortschritte an der ehemaligen Brennpunktschule dank des großen Engagements aus der Gesellschaft erreicht werden konnten und verstanden warum der Campus Rütli nun sogar als Vorzeigemodell gehandelt wird. Dort konnte bereits der erste Abiturjahrgang die Schule verlassen.

Die Schüler erhielten die Möglichkeit einen tiefen Eindruck in die politische Praxis zu gewinnen und engagierten sich, trotz eines sehr vollen Programmes, rege an Diskussionen. Zudem bat sich ihnen die einmalige Gelegenheit Gleichaltrige aus ganz Deutschland kennenzulernen und sich über europäische Themen auszutauschen.