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Digitale Dialogkultur und Medienpluralismus fördern
Eine europäische Dialogkultur und pluralistische Medien müssen gestärkt werden. Demokratie lebt vom Austausch unterschiedlicher Ideen und Meinungen, der sich zunehmend im digitalen Raum vollzieht. Die Digitalisierung bietet Chancen für eine Stärkung der europäischen Dialogkultur, da sie neue Beteiligungsmöglichkeiten schafft, die es aktiv und selbstbestimmt zu fördern gilt.
- Demokratie im digitalen Raum selbstbestimmt gestalten
Gerade vor dem Hintergrund des strategischen Einsatzes von Meinungsmanipulationen im Netz durch Russland und seine Verbündeten müssen die EU und ihre Mitgliedstaaten die Herausforderungen noch intensiver in den Blick nehmen, die sich durch die Verschiebung politischer Debatten in den digitalen Raum ergeben haben. Sie müssen eine gute Balance zwischen der Förderung der Meinungsvielfalt und der Bekämpfung von Desinformationen finden, digitalen Echokammern entgegenwirken und klar die Grenzen der Meinungsfreiheit ziehen, wenn diese in sozialen Medien in Hasskriminalität umschlägt.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssen entschlossen Wahlen und Referenden vor intransparenter Einflussnahme im Netz schützen. Wir bestärken daher die EU, durch Maßnahmen, wie eine EU-weite Aufsichtsstruktur, Transparenz in der Anwendung von Algorithmen und klare Verantwortungsstrukturen, digitale Plattformen in die Pflicht zu nehmen, so dass diese verstärkt gegen Hassrede und Desinformationen vorgehen. Aufbauend auf die Einigung der EU zum Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act – DSA) unterstützen wir die Kommission in ihrem Vorschlag, den Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformationen zu verschärfen.
- Pressefreiheit stärken
Angesichts medienfeindlicher Rhetorik und zunehmendem ökonomischen und politischen Druck auf freie Medien fordern wir, Angriffe auf die Pressefreiheit deutlich zu benennen und die Rahmenbedingungen für die freie Presse zu verbessern. Zur Stärkung des Medienpluralismus und der Medienqualität soll die EU Förderprogramme ausbauen und im Rahmen des European Media Freedom Acts einen Fonds für unabhängigen Journalismus einrichten. Zugleich sollen unabhängige öffentlich-rechtliche Medien eine europäische Plattform für gemeinsame Nachrichten-, Bildungs- und Dokumentationsangebote schaffen, um den europäischen Kommunikationsraum zu stärken. In den EU-Rechtsstaatsberichten muss der Schutz der Pressefreiheit eine zentrale Rolle einnehmen.
Hier finden Sie aktuelle Nachrichten zu unserer Politik und von unseren Mitgliedsorganisationen:
- MVFP | MVFP und BDZV: „Der ‚Media Freedom Act‘ fördert die Pressefreiheit nicht, er untergräbt sie“
- MVFP | MVFP und BDZV begrüßen historisches Gerichtsurteil im Wettbewerbsverfahren gegen Google
- MVFP und BDZV | Mit dem „Media Freedom Act“ droht die Unterwerfung der Presse in der EU
- Migrations- und Asylpolitik ist neue EBD-Priorität | Beschluss der Mitgliederversammlung
- Bertelsmann Stiftung | Kurzfilm anlässlich der Europawahl
- djb | Gesetzentwurf zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken
Nachrichtenschlagworte: Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Soziale Medien