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Glaubwürdige Demokratie: Fokus auf die Jugend richten

Nicht erst seit der Finanz- und Wirtschaftskrise leiden Europas Jugendliche in vielen Ländern unter Chancen- und Perspektivlosigkeit in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt. Junge Menschen sehen ihre Interessen und Bedürfnisse bei Entscheidungen anderer Generationen nicht ausreichend berücksichtigt.

Für Europas Zukunft ist es gefährlich, dass junge Menschen immer häufiger an demokratischen Entscheidungen zweifeln, wenn sie hinter verschlossenen Türen getroffen und Alternativen nicht ernsthaft diskutiert oder Beschlüsse unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gefasst werden.

Der laute, aber gewaltfreie Protest ist in den meisten Fällen belebend für die Demokratie, weil er ihre Defizite aufzeigt. Viel gefährlicher für die Demokratie ist aber der leise Protest durch die wachsende Zahl der Unzufriedenen, die keine Perspektiven mehr sehen und die von der Gesellschaft abgehängt sind oder sich abgehängt fühlen.

Die EBD nimmt ebenso wie ihre Jugendorganisationen den lauten und den leisen Protest sehr ernst. Das demokratische pluralistische System jeder Gesellschaft in Europa muss vor allem durch und mit jungen Menschen gestärkt werden. Eine starke junge organisierte Zivilgesellschaft liegt im Interesse der gesamten Gesellschaft.

Die EBD fordert die Bundesregierung dazu auf, der Situation der Jugend in der EU verstärkt Beachtung zu schenken. Es ist ein Alarmsignal, wenn vielen Jugendlichen Europa eher als Problem denn als Lösung erscheint.

Die europäische und internationale bzw. grenzüberschreitende Jugendarbeit muss vermehrt und gestärkt werden. Dabei sollte die Zusammenarbeit zwischen demokratischen Jugendverbänden in Europa im Vordergrund stehen, damit die Jugend ihre Interessen nachhaltig und unabhängig in allen Ländern Europas vertreten kann.

Der Aufbau von Strukturen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (z.B. Jugendwerke, Jugendforen, Koordinierungsstellen) kann eine sinnvolle Ergänzung zu Jugendverbänden sein, wenn diese dadurch gefördert werden. Auf keinen Fall darf es zu Kürzungen und Budgetverschiebungen zu Lasten nachhaltiger demokratischer Strukturen kommen.

Die EBD fordert die Bundesregierung und die europäischen Institutionen dazu auf, die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Jugendorganisationen, insbesondere in Krisenländern, zu verbessern.

Das Gesamtdokument finden Sie hier zum Download: Politische Forderungen 2015/16.