Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB)
Die Bauwirtschaft ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige der deutschen Volkswirtschaft mit rund 2,2 Mio. Beschäftigten. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. und seine 17 Mitgliedsverbände vertreten die Interessen der industriell organisierten deutschen Bauunternehmen, den international agierenden Baukonzern ebenso wie den leistungsstarken mittelständischen Baubetrieb.
Als Wirtschaftsverband vertritt der Hauptverband die Interessen der deutschen Bauindustrie gegenüber Gesetzgeber, Regierung und Verwaltung. Als Arbeitgeberspitzenverband nimmt der Hauptverband die sozial- und tarifpolitischen Interessen gegenüber Gewerkschaften, Öffentlichkeit und Staat wahr. Darüber hinaus fördert und unterstützt er in den überbetrieblichen Ausbildungszentren seiner Mitgliedsverbände die Aus- und Fortbildung und gestaltet die Ausbildungsinhalte der Bauberufe mit.
Über die Bundesfachabteilungen wirken die dem Hauptverband angeschlossenen Unternehmen an den maßgeblichen technischen und technisch-politischen Forderungen des Verbandes mit.
Die internationale Interessenvertretung gewinnt im Zeitalter der Globalisierung zunehmend an Bedeutung. So vertritt der Hauptverband die deutsche Bauindustrie gegenüber den Organen der Europäischen Union, setzt sich gegenüber der Bundesregierung für sachgerechte Rahmenbedingungen für den deutschen Auslandsbau ein und unterstützt die Projektinteressen der international tätigen Firmen. Für die führenden deutschen Bauaktiengesellschaften ebenso wie für einige spezialisierte mittelständische Bauunternehmen ist das internationale Baugeschäft heute ein sehr wichtiges Standbein. Das internationale Bauvolumen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Im Jahr 2006 konnte die deutsche Bauindustrie neue Auftragseingänge aus dem Ausland im Gesamtwert von rund 26 Mrd. € verbuchen. Dabei entfällt der weitaus größte Teil – etwa 90 % – des internationalen Bauvolumens auf die Tätigkeit von lokalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, die mit eigenem Management und Kompetenzen vor Ort agieren. Die übrigen rund 10 % entfallen auf das klassische Bauexportgeschäft.
Während sich größere Firmen auch in fernen Gebieten Übersee engagieren, halten sich insbesondere die kleineren und mittelständischen Unternehmen eher an die europäischen Märkte. Sieht man von den Märkten Nordamerika und Australien einmal ab, die von wenigen deutschen Großfirmen über ihre Tochter- und Beteiligungsgesellschaften bearbeitet werden, fließen knapp drei Viertel der Investitionen in die europäischen Baumärkte, Tendenz steigend.
Eine zunehmende Rolle spielen dabei die Länder Mittel- und Osteuropas. So haben im Jahr 2006 Polen und die Tschechische Republik mit Auftragseingängen in Höhe von jeweils einer halben Milliarde Euro Frankreich vom 2. Platz hinter dem traditionell größten Auftraggeber aus Europa, Österreich, verdrängt.
Der Hauptverband unterhält ein eigenes Büro in Brüssel und wirkt als Mitglied des Verbandes der Europäischen Bauwirtschaft (FIEC) an der Gesetzgebung in Europa aktiv mit.
Das europäische Wettbewerbsrecht, insbesondere die europäischen Regelwerke für die öffentlichen Auftragsvergaben, die europäische Normung, die Entsende- und die Dienstleistungsrichtlinie, verschiedene umweltrechtliche Vorgaben, die Initiativen zu den transeuropäischen Netzen oder das EU-Forschungsrahmenprogramm – alles sind Themen, die die bauindustriellen Interessen unmittelbar berühren.
Darüber hinaus ist der Hauptverband Mitglied der European International Contractors (EIC), eine Schwestervereinigung der FIEC, die in erster Linie bestrebt ist, die Geschäftsbedingungen für die europäische Bauwirtschaft auf internationaler Ebene zu verbessern.
- Hauptgeschäftsführer: Tim-Oliver Müller
- Präsident: Dipl.-Ing. Peter Hübner
10785 Berlin