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Feierabend-Infos zur EU-Karriere und zum College of Europe bei der EBD

„Wo geht’s hier nach Europa?“ war Leitfrage der After-Work-Veranstaltung. Rund 80 Studierende, Referendare und Praktikanten der Berliner Institutionen und der Mitgliedsorganisationen der EBD wollten darauf Antworten hören. Welche Zugänge eine europäische Karriere bietet, und welche Qualifikationen dafür nötig sind, erläuterten Anke Pilarski (Auswärtiges Amt), Celina-Marlene Rottluff (EU-Karrierebotschafterin von EPSO), Angela O’Neill (College of Europe) und Prof. Dr. Reinhard Busse (Postgraduiertenstudiengang Europawissenschaften der Berliner Universitäten). Der Studiengang, eine Mitgliedsorganisation der EBD, war Co-Gastgeber des Diskussionsabends. Die Moderation übernahm die stv. EBD-Generalsekretärin Karoline Münz.

Nach Europa führen ebenso viele Wege wie ins antike Rom – das festzustellen und die Teilnehmenden zu ermuntern, ihren eigenen Weg in Richtung einer EU-Karriere zu gehen, war allen Referenten wichtig. Welche Zugänge es in die EU-Institutionen gibt, berichtete Anke Pilarski, die im Auswärtigen Amt für Personal und Dienstrecht in der EU zuständig ist. Anhand einer aktuellen Ausschreibung des Europäischen Amtes für Personalauswahl (EPSO) machte sie deutlich, worauf Interessenten an einer EU-Karriere zu achten haben, und wie die Bundesregierung Bewerberinnen und Bewerber unterstützt. Konkrete Tipps und Tricks stellte anschließend Celina-Marlene Rottluff vor, eine von insgesamt 50 studentischen EU-Karrierebotschaftern in Europa. Sie regte dazu an, das Bewerbungsverfahren so früh und so häufig wie möglich zu absolvieren, um sich an den Stress im schriftlichen Auswahlverfahren zu gewöhnen, und die von den EU-Institutionen angebotenen Möglichkeiten für Praktika zu nutzen.

Angela O’Neill und Prof. Dr. Reinhard Busse erläuterten anschließend, wie ihre jeweiligen Master-Programme dazu beitragen können, die eigene Position für eine EU-Karriere zu stärken. Am College of Europe gelinge das vor allem, so O’Neill, über die interkulturellen Kenntnisse und Fähigkeiten, die die Studierenden aus mehr als 50 Nationen über das ständige Zusammenleben und -lernen „en passant“ verinnerlichten. Nicht umsonst seien die Absolventen bei den EU-Institutionen heiß begehrt. Diese Tatsache und das engmaschige Netzwerk der Studierenden aller Jahrgänge seien die Ursache für den Ruf der „College Mafia“. Busse berichtete für den Postgraduiertenstudiengang Europawissenschaften der Berliner Universitäten von den Möglichkeiten, die ein Masterstudium, evtl. sogar erst nach einigen Jahren Berufserfahrung, im Bereich der EU-Politik eröffnen kann, und plädierte dafür, das Thema EU-Karriere nicht nur auf die europäischen Institutionen allein zu verengen – Landesvertretungen und Interessengruppen böten darüber hinaus vielfältige Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Nach Brüssel als Linguist? Ans College of Europe mit jenseits der 30? Eine Karriere nur im Europäischen Auswärtigen Dienst? Ein Einstieg in die EU-Institutionen gleich in eine Führungsposition? Die anschließende Frage- und Antwortenrunde ging auf persönliche Hintergünde vieler Interessenten genauer ein. Dabei wurde nochmals deutlich: Auf die persönliche Nische im Karrieremarkt kommt es an – nur Europa-Wissen macht noch keine EU-Karriere. Aber Unterstützungsangebote, die eigene Nische zu entdecken und auszubauen, gibt es zuhauf – man muss sie nur nutzen.