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BAGSO: Aktives Altern – ein Gewinn für den Einzelnen und für die Gesellschaft

Zum Beginn des „Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“, das heute in Berlin mit einer Auftaktveranstaltung eingeleitet wurde, rufen die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und die Forschungsgesellschaft für Gerontologie an der TU Dortmund (FfG) dazu auf, „Aktives Altern“ in einem umfassenden Sinn zu verstehen.

„Aktivität ist Voraussetzung für ein gesundes und kompetentes Altern – und das ist eine lebenslange Aufgabe. Aktives Altern betrifft daher alle Generationen“, so die BAGSO-Vorsitzende und Gerontologin Prof. Dr. Ursula Lehr.
Wichtig ist darüber hinaus, ältere Menschen weder einseitig als Empfänger noch einseitig als Erbringer von Leistungen anzusehen, sondern ihre Potenziale und Bedarfe gleichermaßen in den Blick zu nehmen. „Das Europäische Jahr darf nicht dazu beitragen, dass die Älteren in zwei Gruppen geteilt werden, in die Kompetenten und die Hilfsbedürftigen“, warnt die frühere Bundesfamilienministerin Lehr. „Vielmehr müssen wir alle Gruppen im Blick haben, unabhängig von ihrem Alter, ihrer sozialen Lage, körperlichen und geistigen Einschränkungen oder ihrem kulturellen Hintergrund.“
Ebenso wenig dürfen wir ältere Menschen auf bestimmte gesellschaftliche Rollen beschränken. Es ist erfreulich, dass sie heute in erheblichem Maße Familienarbeit leisten und damit wesentlich zur Entlastung der mittleren Generation beitragen. Immerhin engagiert sich ein Drittel von ihnen auch außerhalb der Familie ehrenamtlich. „Nachholbedarf haben wir in Deutschland nach einer langen Phase der Frühverrentungspolitik bei der Integration Älterer in den Arbeitsmarkt“, so der Sozialgerontologe und Leiter des FfG, Prof. Dr. Gerhard Naegele. „Wichtige Rollen übernehmen ältere Menschen aber auch durch ihr politisches Engagement oder bei der Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen, hier sind sie Experten in eigener Sache.“
Es ist sinnvoll, aber nicht ausreichend, für ein aktives Altern im Sinne einer Selbst- und Mitverantwortung für andere zu werben. „Entscheidend sind das Setzen von Rahmenbedingungen und das Schaffen von Angeboten zum Mitmachen, zum Aktiv-Werden, zum Sich-Einmischen“, so Naegele.
Ältere Menschen sind bereit, ihren Beitrag zur Solidarität zwischen den Generationen zu leisten. Umgekehrt sollten diejenigen, die zur jungen oder mittleren Generation gehören, auch Solidarität mit den Älteren zeigen und wachsam gegenüber möglichen Altersdiskriminierungen sein.