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BdB | Draghi: Sieg bei der Inflation noch nicht errungen

„Die EZB geht nur mit sehr kleinen Trippelschritten in Richtung Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik. Als nächsten Schritt sollte sie nun bald klare Hinweise geben, dass das Aufkaufprogramm im Herbst dieses Jahres nicht mehr verlängert wird“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Zudem monierte er den negativen Einlagezins, der die Geldhäuser des Euroraums mit jährlich 7,5 Milliarden Euro belasten würde.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat auf seiner heutigen Sitzung den Leitzins wie erwartet unverändert gelassen. Auch müssen Geldhäuser weiterhin Negativzinsen in Höhe von 0,4 Prozent an die Notenbank zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Eine Änderung gab es jedoch: Die Notenbanker um EZB-Chef Mario Draghi verzichteten erstmals auf die Formulierung, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihekäufe ausweiten könnte, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. Experten sehen das als erstes Zeichen einer möglichen Wende der Geldpolitik. Laut Draghi gebe es weiterhin größere Unsicherheit bezüglich des weiteren Wachstumspfads. Auch der Fortschritt bei der Inflation sei noch nicht abschließend zu bewerten. Der Sieg sei noch nicht errungen, betonte er. Die EZB-Volkswirte rechnen dieses Jahr mit einer Teuerungsrate von 1,4 Prozent in der Eurozone, 2020 soll sie 1,7 Prozent betragen. Für das Wachstum 2018 hoben die Ökonomen ihre Prognose im Vergleich zu Dezember von 2,3 auf 2,4 Prozent an. Zur Webversion des Bankenbriefs.