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BdB | Griechenland: Eurogruppe und IWF weiter uneins

Nachdem Eurogruppe und IWF in der Nacht von Montag auf Dienstag keine Einigung über den weiteren Umgang mit den griechischen Staatsschulden erzielen konnten, soll nun beim nächsten Treffen am 15. Juni eine Lösung gesucht werden, damit im Juli die benötigten bis zu 7 Milliarden Euro an Athen fließen können. „Eine Einigung war sehr nahe“, sagte der maltesische Finanzminister Edward Scicluna in Brüssel. Er erwarte einen Kompromiss. Hauptstreitpunkt ist die Frage, ob Athen seine Schulden langfristig schultern kann oder eine Erleichterung erhält. Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellte heute klar, dass vor der gewünschten Beteiligung der Institution an dem bis zu 86 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm mehr Details zu möglichen Schuldenentlastungen von den Geldgebern verlangt würden. Die Eurogruppe hatte diese im Mai 2016 in Aussicht gestellt. Man habe zwar Fortschritte erzielt, sei aber noch nicht am Ziel, sagte IWF-Europa-Chef Poul Thomsen. Der IWF bezweifelt, dass die griechische Schuldenlast langfristig tragfähig ist. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärte, die IWF-Experten hätten sich in den Verhandlungen am Montagabend als „relativ schwierig“ gezeigt. Er rechne aber dennoch mit einer Beteiligung und einer Lösung beim nächsten Eurominister-Treffen. Die EU-Kommission hat unterdessen die Geldgeber Griechenlands dazu aufgerufen, die neuen Kredite für das hoch verschuldete Euroland freizugeben. „Wir in der Kommission sind überzeugt, dass Griechenland geliefert hat. Jetzt ist es an seinen Partnern, das gleiche zu tun“, sagte heute ein Kommissionssprecher. Man rufe „alle Parteien auf, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen und die beeindruckende und schmerzhafte Arbeit zu würdigen“, die von Griechenland mit der Verabschiedung eines weiteren Sparprogramms geleistet worden sei.