BdB | Großbritannien will „besondere Partnerschaft“ mit EU
Zum Auftakt der Brexit-Verhandlungen heute in Brüssel hat der britische Unterhändler David Davis angekündigt, seine Regierung strebe eine „neue, tiefe und besondere Partnerschaft“ mit der EU an. EU-Chefunterhändler Michel Barnier sagte, er hoffe, in der ersten Runde einen Zeitplan für die weiteren Gespräche zu erarbeiten, um die EU-Regierungs- und Staatschefs auf ihrem Gipfel am Ende der Woche darüber zu informieren. Am Abend wollen Davis und Barnier eine gemeinsame Pressekonferenz geben.
Regierungschefin Theresa May hatte stets betont, sie wolle einen harten Brexit und damit auch den Austritt aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion. Derweil sorgen sich die Briten angesichts der steigenden Inflation zunehmend um ihre Finanzkraft. Das Barometer für die finanziellen Aussichten der privaten Haushalte in den kommenden zwölf Monaten fiel im Juni auf einen der niedrigsten Werte seit Ende 2013, wie das Institut IHS Markit mitteilte. Die US-Investmentbank Goldman Sachs kündigte an, schon jetzt damit zu beginnen, Stellen von London nach Frankfurt und in andere europäische Städte zu verlagern. Das Institut könne nicht warten, bis der Austritt Großbritanniens aus der EU im Detail geregelt sei, sagte Europa-Chef Richard Gnodde. Die Zahl der Mitarbeiter in Frankfurt solle voraussichtlich mehr als verdoppelt werden. Die Frist der Austrittsverhandlungen läuft am 29. März 2019 ab. Die Verhandlungen sollen allerdings bis Herbst 2018 abgeschlossen sein, damit die Bedingungen des Austritts von allen Seiten abgesegnet werden können, sagte Barnier.