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Verkehr, Telekommunikation & Energie

BDEW zur Mitteilung der EU-Kommission zu intelligenten Netzen: Kommission setzt bei „Smart Grids“ richtige Akzente

Aus- und Umbau der Verteilnetze Voraussetzung für Smart Grids

"Die Initiative von EU-Kommissar Günther Oettinger zum forcierten Ausbau intelligenter Netze setzt die richtigen Akzente. Die von der Kommission vorgeschlagenen nationalen Aktionspläne könnten dem Ausbau von Smart Grids einen weiteren Schub geben und sollten mit aktuellen Projekten wie dem nationalen Pakt für Netze des Bundeswirtschaftsministeriums verknüpft werden", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) anlässlich der heute von der Europäischen Kommission vorgestellten Mitteilung "Smart Grids – from innovation to deployment". Auch die Vorschläge der Kommission zur Förderung von Demonstrationsprojekten im Bereich intelligenter Netze gingen in die richtige Richtung. Die wichtige Rolle des Datenschutzes, die die Europäische Kommission bei der Entwicklung von intelligenten Netzen betont, sei besonders für Endverbraucher und deren Vertrauen in Smart Grids von Bedeutung, so Müller. Dieser von der Kommission gesetzte Schwerpunkt finde auch die Unterstützung des BDEW.
Müller betonte, dass nicht nur auf Ebene der Übertragungsnetze, sondern auch im Bereich der Verteilnetzebene Smart Grids geschaffen werden müssen, da die Einspeisung erneuerbarer Energien zunehmend dezentral erfolge. "Smart Grids sind eine wichtige Voraussetzung, um die erneuerbaren Energien in unser Energieversorgungssystem zu integrieren und Energieeffizienz- und Energieeinsparungspotentiale zu heben. Intelligente Netze sollen in Zukunft außerdem die hohe Netzstabilität erhalten. Endkunden werden mit intelligenten Netzen künftig ihren Energie-Verbrauch zum Beispiel über intelligente Zähler und Haushaltsgeräte besser steuern können. Je besser Stromangebot und Nachfrage aufeinander abgestimmt sind, desto effizienter und damit klimafreundlicher können Netze und Kraftwerke künftig arbeiten", erläuterte Müller. Die kürzlich vom BDEW vorgestellte Verteilnetzstudie komme zu dem Schluss, dass Investitionen von bis zu 27 Milliarden Euro in den Aus- und Umbau der Verteilnetze notwendig sind. Daher müssen – so der Branchenverband – ein Last- und Einspeisemanagement durch Smart Grids sowie technologische Innovationen in den Verteilnetzen forciert werden. Der BDEW habe sich stets dafür eingesetzt, dass bei der Netzregulierung Investitionen in Forschung und Entwicklung Berücksichtigung finden, so Müller.
Legislative Maßnahmen auf europäischer Ebene, die die Kommission in ihrer Mitteilung zur Diskussion stellt, kommen aus Sicht des BDEW zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh. Zunächst sollten die Ergebnisse nationaler Pilotprojekte wie des deutschen "E-Energy-Programms" abgewartet werden. Im Rahmen dieser Förderinitiative der Bundesregierung werden auch Projekte im Bereich Smart Grids gefördert. Es sei sinnvoll, diese Ergebnisse in mögliche Gesetzgebungsvorhaben einfließen zu lassen.