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Wirtschaft & Finanzen

BDI: Unterstützung für Griechenland

BDI unterstützt Griechenland bei der Rückgewinnung seiner wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.

„Wir brauchen dringend ein Investitionsprogramm, einen Business-Plan, einen Plan für die Umgestaltung der griechischen Volkswirtschaft.“ Das sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Dazu bräuchten die Griechen viel Geduld und eine nachhaltige Politik – das habe auch Deutschland bei strukturellen Änderungen erfahren. „Alle Strukturwandel in Volkswirtschaften brauchen in der Regel fünf bis zehn Jahre, manchmal sogar 15 Jahre“, betonte Kerber. „Wir wissen: wenn man genügend Geduld aufbringt, um die Investitionsbedingungen und die Kostenfaktoren zu verändern, dann kann der Turnaround gelingen.“
„Eine signifikante Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen in den kommenden Jahren muss zu einem entscheidenden Bestandteil der neuen Zielvereinbarung zwischen Griechenland und der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds werden“, forderte Kerber. „Die Eigenkapitalinvestoren, die man für ein Privatisierungsprogramm braucht, können nur dann Mut und Engagement entwickeln, wenn auch die Anleiheinvestoren wieder Vertrauen in Griechenland gewinnen.“
„Ich glaube, das Hauptmanko, dass die griechische Regierung beheben muss, ist, dass wir schnellere Genehmigungsverfahren und administrative Prozesse bekommen“, sagte Kerber. Es dauere in Griechenland zu lange von Investitionsentscheidungen bis zu Umsetzungen. „Hier sind sehr oft die Zeiträume zu lang, die Dinge sind zu verworren, zu unklar – und das schreckt Investoren ab.“
Wenn vorhandene Hürden für Investitionen zeitnah abgebaut würden, sehe der BDI insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien ein großes Wachstumspotenzial, so Kerber. „So wie vor 60 Jahren mit dem Schuman-Plan als Ursprung der Europäischen Union die Grundlage für die energiepolitische Zusammenarbeit zur Erreichung gemeinsamer Ziele geschaffen wurde, brauchen wir auch heute einen ähnlichen Plan für die Schaffung einer klimafreundlichen Energieversorgung für ganz Europa. In der Kooperation mit Griechenland sowie den anderen EU-Mittelmeeranrainerstaaten stecken große Chancen aufgrund ihres enormen Potenzials für thermische Solarkraft.“ Außerdem böten sich gute Investitionsmöglichkeiten im Bereich des Tourismus, der Infrastruktur und der Abfallwirtschaft.
„Griechenland sollte prüfen, ob es zeitnah eine Förderbank einrichtet, die wie die deutsche KfW Kredite für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bereitstellt“, forderte Kerber. Gerade KMU seien von der Liquiditätskrise Griechenlands und seiner Banken überproportional betroffen. „Erfolgreiche KMU sind aber eine zentrale Voraussetzung für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.“