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Wirtschaft & Finanzen

BDI: USA und Europa müssen Herausforderungen im Welthandel gemeinsam meistern

Am 27.10.2010 fand in Frankfurt am Main die vierte Transatlantische Jahreswirtschaftskonferenz statt.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA, Europa und Deutschland kann und muss in Zukunft noch enger werden. Hemmnisse, die transatlantische Investitionen erschweren, müssen abgebaut werden. Der Ausbau eines integrierten transatlantischen Finanzmarktes sollte vorangetrieben werden. Eine weitergehende Integration der Märkte der EU und der USA ist nötig. Als die beiden größten Wirtschaftsregionen der Welt sind die EU und die USA aufgefordert, alles zu tun, weitere Liberalisierungen des Welthandels voranzutreiben. Die USA sind der größte Absatzmarkt für deutsche Produkte außerhalb der EU. Der Abbau von Zöllen im transatlantischen Handel könnte die gegenseitigen Exporte der USA und der EU um 17 Prozent bis 2015 steigern. Die Harmonisierung von Standards und der Abbau anderer nicht-tarifärer Barrieren im transatlantischen Handel kann die Wettbewerbsfähigkeit der USA und Europas entscheidend stärken und zu mehr als 3 Prozent zusätzlichen Wachstum auf beiden Seiten führen. Viele Produkte haben verschiedene Standards zu erfüllen, je nachdem ob sie für den US-amerikanischen oder den europäischen Markt gefertigt wurden. Zum anderen gilt es zur Stärkung der transatlantischen Position im globalen Wettbewerb gemeinsame Standards zu setzen, bevor es Mitbewerber tun.
Die Amerikanische Handelskammer in Deutschland (American Chamber of Commerce in Germany, kurz „AmCham Germany“) warnt vor einer Verschärfung des weltweiten Abwertungswettlaufs. „Der Abwertungswettlauf stellt ein ernsthaftes Risiko für die Erholung der Weltwirtschaft dar,“ sagte Fred B. Irwin, Präsident von AmCham Germany. „Produkte und Dienstleistungen müssen sich auf dem Weltmarkt durch Leistung und marktgerechte Preise behaupten und dürfen nicht durch politisch beeinflusste Wechselkurse begünstigt oder benachteiligt werden. Bei diesem Wettlauf gibt es auf längere Sicht nur Verlierer, nicht nur in Deutschland.“
Zusammenarbeit beim Klimaschutz und im Energiebereich
Europa und die USA müssen transatlantische Führungsstärke zeigen, in dem sie in Fragen der Energie und Energieeffizienz wissenschaftlich und technologisch enger zusammenarbeiten. Klimaschutz und Energiesicherheit sind eine globale Herausforderung: Die internationale Staatengemeinschaft muss sich auf ein weltweit harmonisiertes und marktorientiertes System mit klaren Rahmenbedingungen und vergleichbaren Reduktionszielen einigen. Eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit im EU-US-Energierat sollte hier Impulse setzen. „Solange es kein global bindendes Klimaschutzabkommen gibt, das ein Level Playing Field schafft, gilt es umso mehr, die transatlantische Zusammenarbeit in Bezug auf gemeinsamen Standards und Normen bei energieeffizienten Technologien aber auch bei der Elektromobilität oder Smart-Grids zu stärken,“ sagte Jürgen R. Thumann, BDI Vize-Präsident und Co Chair des TransAtlantic Business Dialogues, und betonte, dass „so Investitionen in klimafreundliche Technologien beschleunigt und Wege in eine CO2 arme Zukunft effektiv und effizient beschritten werden können.“
Ausbau eines integrierten transatlantischen Finanzmarktes
AmCham Germany befürwortet den Ausbau eines integrierten transatlantischen Finanzmarktes. Dazu gehören eine höhere Transparenz und die Gewährleistung einer effektiven Kontrolle der Produkte, der Finanzinstitute und der Märkte sowie gemeinsame Standards für das Risikomanagement. Die EU und USA sind auch aufgefordert, eine Vorreiterrolle bei den multilateralen Bemühungen zur Reformierung des internationalen Finanzsystems einzunehmen.
Veranstalter der Transatlantischen Wirtschaftskonferenz sind die Amerikanische Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany) und das F.A.Z.-Institut in Kooperation mit dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) und dem TransAtlantic Business Dialogue (TABD).