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Bertelsmann Stiftung: Europas Nachhaltigkeitsstrategie

Europas Volkswirtschaften sollen nicht nur wachsen, sondern zusätzlich auch sozial sein und Ressourcen schonen. Dieses Ziel ist sowohl im EU-Vertrag als auch in den Wirtschaftsstrategien der Europäischen Union fest verankert. Doch im Kampf gegen die Krise droht das Streben nach wirtschaftlichem Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit die gemeinsame Orientierung am Ziel nachhaltigen Wirtschaftens zu verdrängen.

Im Policy Brief 2013/06 „Europas Nachhaltigkeitsstrategie – Abschied in der Eurokrise oder ambitionierter Neustart?“ geht das Programm Nachhaltig Wirtschaften der Bertelsmann Stiftung der Frage von Nachhaltigkeit und aktueller Wirtschaftskrise nach.
Die europäischen Initiativen für mehr wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit haben wichtige Ziele gesetzt. Und sie haben den Versuch unternommen, Nachhaltigkeit ins wirtschaftliche Denken der EU zu integrieren. In der aktuellen Krise stößt dieses Vorhaben an seine Grenzen. Das Streben nach BIP-Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit überlagert alles. Dem lässt sich am besten mit Pragmatismus begegnen. Unter der amtierenden EU-Kommission wird realistischerweise nicht mehr viel passieren. Die kommende Kommission aber sollte Nachhaltigkeit wieder zur Priorität erklären, um auch die Post-Millenniumsziele der Vereinten Nationen mitgestalten zu können. Dabei geht es nicht um die Frage, ob die alte EU-Nachhaltigkeitsstrategie oder die neuere Europa-2020-Strategie den besseren Rahmen bilden.
Die EU muss beide als Paket einer Revision unterziehen, sie aufeinander abstimmen und an die gegenwärtige Lage anpassen. Um während der Phase der BIP-orientierten Krisenbewältigung nicht den Anschluss zu verpassen, können die Ziele von Europa-2020 womöglich etwas moderater ausfallen. Daran sollte die revidierte EU-Nachhaltigkeitsstrategie nahtlos anknüpfen. Ihre Ziele wären deutlich ambitionierter. Mit ihnen könnte die EU sich in die Gestaltung der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen für die Zeit nach 2015 einbringen.
Den vollständigen Text finden Sie unter
http://www.eesc.europa.eu/resources/docs/policybrief_print_ausgabe2013_06_europa-2020_final.pdf.