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  • 05.03.2012 - 10:22 GMT

bpa: Ablehnung des „Pflegeabiturs“ ist das einzig richtige Signal für die Pflege und gegen den Fachkräftemangel

Heute legte der Bundesrat seine Empfehlung zum Änderungsvorschlag der EU Kommission zur Berufsanerkennungsrichtlinie vor. Der bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. – begrüßt es außerordentlich, dass sich der Bundesrat gegen den Vorschlag der EU-Kommission ausspricht.

Er lehnt die zwölfjährige abgeschlossene Schulbildung als Eingangsvoraussetzung für die Kranken- und Altenpflegeausbildung ab und entspricht damit den Empfehlungen des bpa und anderer maßgeblicher Pflegeverbände.
Die EU-Kommission begründete Ende 2011 die Vorschläge zur Änderung der Richtlinie mit dem Mangel an Arbeitskräften, gerade in den Gesundheitsberufen. "Genau das Gegenteil würde erreicht und der Fachkräftemangel verstärkt", erläutert Bernd Tews, Geschäftsführer des bpa und erklärt weiter: "Eine Erhöhung der schulischen Voraussetzungen für die Kranken- und Altenpflegeberufe bedeutete in Deutschland, dass quasi nur noch "Abiturienten" Alten- und Krankenpfleger werden können. Tatsache ist aber, dass auch Schulabgänger nach einem zehnjährigen Schulabschluss qualifiziert sind, z. B. die Ausbildung zum Altenpfleger machen zu können."
"Wir hoffen, dass die EU-Kommission den Empfehlungen des Bundesrates entsprechend handeln wird und damit die Zugangsvoraussetzung nicht verändert. Der Fachkräftemangel in der Pflege würde durch neue Richtlinien verschärft statt gelöst. Wir können es uns bei stetig massiv steigenden Zahlen pflegebedürftiger Menschen nicht leisten, den Fachkräftemangel durch sinnlose Vorgaben zu verstärken. Das Signal des Bundesrates ist das einzig richtige", so Herbert Mauel weiter, Geschäftsführer des bpa.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca. 16.500 Ausbildungsplätze.