BVMed: EU-Report zur Aufbereitung von Medizinprodukten
Eine deutlich kritische Bewertung der Aufbereitung von medizinischen Einmalprodukten hat die EU-Kommission in einem neuen „Bericht über die Wiederaufbereitung von Medizinprodukten in der Europäischen Union“ vorgenommen. Darauf hat der BVMed hingewiesen.
Da die Verwendung aufbereiteter Einmalprodukte mit einem Zusatzrisikoverbunden sein könnte, werde eine potenzielle Ungleichbehandlung der Patienten vermutet, so der Bericht. Der BVMed plädiert dafür, dass bei der Diskussion um die Aufbereitung von Medizinprodukten der Patientenschutz oberste Priorität hat.
Der Bericht erläutert, wie vor rund 30 Jahren die wachsende Ausbreitung von Krankenhausinfektionen zur Entwicklung hochentwickelter und komplexer medizinischer Einmalprodukte führte. Solche Errungenschaften dürfen nicht durch vordergründig ökonomische Anreize zunichte gemacht werden, so der BVMed. Die Aufbereitung von Einmalprodukten wird auch ein Thema der MedInform-Veranstaltung zum Thema „Krankenhaushygiene“ am 23. November 2010 in Berlin sein.
Der Bericht der EU-Kommission übernimmt die Bewertung der Expertengruppe SCENIHR (Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks) und verweist insbesondere auf die Risiken der Kontamination, chemischer Rückstände und Änderungen in der Funktionalität aufb ereiteter Einmalprodukte. Als besonderes Problem werden Prionen betrachtet, deren Inaktivierung auf den üblicherweise verwendeten Materialien nicht möglich sei.
Vollständiger Bericht und Informationen: