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  • 09.06.2011 - 14:55 GMT
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Wirtschaft & Finanzen

BVR begrüßt weiteren Schritt der EZB auf dem Weg zur geldpolitischen Normalität

Als folgerichtig begrüßt Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), das Signal des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins auf der kommenden Ratssitzung im Juli anzuheben.

Der BVR rechnet damit, dass die europäischen Währungshüter den Haupttendersatz von 1,25 auf 1,50 Prozent erhöhen werden.
"Die EZB bewegt sich mit dem angekündigten Zinsschritt einen Schritt weiter vom Krisenmodus in Richtung Normalität. Die Geldpolitik bleibt aber auch nach dem Zinsschritt stark expansiv ausgerichtet", so Martin. Bis zum Jahresende erwartet der BVR noch einen weiteren Zinsschritt der Notenbank auf 1,75 Prozent.
Martin: "Der ausgesprochen niedrige Leitzins von derzeit 1,25 Prozent steht im Kontrast zu der Erholung der europäischen Wirtschaft. Das Risiko einer deflationären Entwicklung, das zum Absenken des Leitzinses auf den Tiefstand von 1 Prozent im Frühjahr 2009 geführt hat, besteht aktuell nicht mehr." Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum sei intakt. Mittelfristig erwartet Martin für den Euroraum zwar kein dynamisches, aber ein moderates Wirtschaftswachstum.
Das allmähliche, schrittweise Hochschleusen des Leitzinses in Richtung des Normalpegels durch die EZB ist nach Auffassung des BVR aufgrund der noch maßvollen längerfristigen Inflationsrisiken gerechtfertigt. Sowohl die Geldmenge als auch die Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte wachsen aktuell gedämpft.
Richtig sei es, dass die EZB sich bei der Festlegung ihres geldpolitischen Kurses nicht an der aktuellen Inflationsrate orientiere, die mit 2,7 Prozent deutlich oberhalb der mittelfristig von der EZB angestrebten Inflationsrate von unter, aber nahe 2 Prozent liege. Denn der von den Rohstoffen ausgehende Preisdruck werde in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich wieder zurückgehen. Im kommenden Jahr sei ein Anstieg der Verbraucherpreise unterhalb der Marke von 2 Prozent wahrscheinlich.