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BVR | Studie: Brexit wird London nur 5.000 Finanzjobs kosten

Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union morgen genau in einem Jahr wird für wesentlich weniger Stellenverschiebungen in der Finanzbranche sorgen als bislang erwartet. Das geht aus einer heute veröffentlichten Studie von Reuters hervor. Demnach planen die 119 befragten Geldhäuser, Versicherer, Vermögensverwalter und Börsen bis zum 29. März kommenden Jahres, 5.000 Arbeitsplätze aus Großbritannien zu verlagern oder innerhalb der EU-27 neu zu schaffen. In einer Studie vom September 2017 war noch die Rede von 10.000 Jobverlusten für die britische Hauptstadt. Als Grund für die deutliche Zurücknahme der Stellenstreichungen wurden in erster Linie bessere Detailplanungen der Geldhäuser angegeben. So hatte die Deutsche Bank ursprünglich angekündigt, bis zu 4.000 Stellen nach Frankfurt zu verlagern. Der aktuellen Umfrage zufolge werden es jedoch nur 200. Diese Zahl nannte auch die Schweizer Großbank UBS, nachdem sie zuvor von 1.500 Stellen gesprochen hatte. Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Paris wird mehr neue Arbeitsplätze in der Finanzbranche aufgrund des Brexit gewinnen als Frankfurt. Während an der Seine knapp 2.300 Stellen geschaffen werden, sollen es am Main bislang nur gut 1.400 werden. Als Grund dafür wurde der große Einsatz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für den Finanzplatz Paris genannt. Mehrere Medienberichte widmeten sich heute zudem den möglichen Auswirkungen des Brexit auf Nordirland sowie den ganz persönlichen Erwartungen vieler Briten.