Zu den verschärften Corona-Bestimmungen für ungeimpfte Arbeitnehmer in Italien erklärt Stefano Milia, Direktor des Centrums für Europäische Politik (cep) in Rom:

„Die Absicht der italienischen Regierung ist im Prinzip gut. Es hapert allerdings an Umsetzung und Akzeptanz. In den vergangenen zehn Tagen kam es bereits zu Zusammenstößen zwischen Impfgegnern und Polizei. Zudem gibt es ernsthafte Auswirkungen auf die Wirtschaft. Obwohl die neue Regelung seit etwa einem Monat angekündigt war, streiken seit diesem Freitag die Arbeiter im Hafen von Triest. Viele Unternehmen wissen bereits jetzt, dass sie ihre Arbeitsschichten reduzieren müssen. Die oft aus dem Osten kommenden Lastfahrer sind (- wenn überhaupt – mit dem russischen Vakzin Sputnik geimpft. Der jedoch wird in der EU nicht anerkannt. Die Apotheken sind nicht in der Lage, ausreichend Tests vorzuhalten. Es kommt zu langen Schlangen vor den Apotheken. Italien droht ein mehrtägiges Chaos.“