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Digitalisierung, Wirtschaft & Finanzen

cep | Schutz vor Cyberangriffen auf Finanzunternehmen: cep warnt EU vor Überregulierung

Freiburg/Berlin. Cyberattacken bedrohen zunehmend Finanzunternehmen in der Europäischen Union. Die EU-Kommission will deshalb mit einer neuen Verordnung dem europäischen Finanzsektor und dessen systemrelevanten Finanzinstituten wie Banken, Versicherungen oder Handelsplätzen mehr Stabilität und Sicherheit geben. Die Freiburger Denkfabrik Centrum für Europäische Politik (cep) hat die Pläne der Kommission in einer Analyse untersucht.

„Die EU-Maßnahmen sind sachgerecht, da Produkte und Dienstleistungen von Finanzunternehmen oft zentral für das Funktionieren einer Gesellschaft sind. Der Verordnungsvorschlag ist jedoch weder verhältnismäßig noch zielgerichtet“, kritisiert cep-Experte Philipp Eckhardt, der den EU-Vorschlag bewertet hat. „Die Schaffung eines EU-Aufsichtsrahmens für kritische Drittanbieter von Informations- und Kommunikationstechnik kann die digitale Betriebsstabilität von Finanzunternehmen stärken. Allerdings ist die Aufteilung der Aufsichtsaufgaben auf die drei europäischen Aufsichtsbehörden EBA, ESMA und EIOPA bedenklich. Die Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnik, etwa Cloud-Anbieter, könnten mit widersprüchlichen Aufsichtsansätzen konfrontiert werden“, sagt Eckhardt.

Erst Anfang Juni waren deutsche Volks- und Raiffeisenbanken Opfer eines Cyberangriffes geworden. Das Online-Banking war zweitweise nicht erreichbar. Nach Angaben des Unternehmens überrollten Angreifer die Server ihrer Opfer mit einer Flut von Datenanfragen, um diese lahmzulegen.

cepAnalyse: Digitale Betriebsstabilität von Finanzunternehmen