Deutsche Bank zur Arbeitskräftemobilität in der Eurozone
Seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die Arbeitsmärkte in Europa verstärkt auseinander entwickelt. Viele EU-Länder verzeichnen Arbeitslosenquoten auf Rekordniveau. Andernorts finden Arbeitgeber hingegen keine qualifizierten Arbeitskräfte. Eine höhere Mobilität von Arbeitnehmern könnte jedoch als Ausgleichsventil dienen, Arbeitslosigkeit in bestimmten Regionen abzubauen und Arbeitskräftemangel in anderen Regionen auszugleichen.
In einem gemeinsamen Wirtschaftsraum und insbesondere in einem einheitlichen Währungsraum spielen Wanderungsbewegungen von Humankapital eine wichtige Rolle für die Effizienz von Arbeitsmärkten: Unter flexiblen Wechselkursen werden ökonomische Ungleichgewichte zwischen Ländern in der Regel über eine Auf- oder Abwertung der Währungen reduziert.
In einer Währungsunion entfällt dieser Mechanismus. Wenn auch die Preise und Löhne inflexibel sind bzw. der Druck auf diese ausgereizt ist, verbleibt Arbeitskräftemobilität als Anpassungsmechanismus, um kurzfristige und strukturelle Ungleichgewichte zwischen Regionen abzubauen.
Dieser Mechanismus hat im europäischen Binnenmarkt in den letzten Jahrzehnten aber nur eingeschränkt und sehr langsam funktioniert. Die Arbeitskräftewanderungen innerhalb der EU waren relativ gering. Bleibt es bei dem zähen Anpassungsprozess oder erleben wir infolge der Wirtschaftskrise einen Aufschwung in der Binnenmigration?
Dieser EU-Monitor soll untersuchen, wie Migrationsflüsse in der Euro-Peripherie in der jüngsten Wirtschaftskrise reagieren, wie sie damit zum Abbau von Ungleichgewichten beitragen und wie sie sich in den kommenden Jahren mit Blick auf das Zielland Deutschland entwickeln könnten.
Den Beitrag der Deutschen Bank Research finden Sie unter folgendem Link: