Aktuelles > DBV: EU nicht ausreichend auf das Auftreten neuer Tierseuchen vorbereitet

Artikel Details:

  • 04.04.2012 - 09:04 GMT
  • DBV
Landwirtschaft & Fischerei

DBV: EU nicht ausreichend auf das Auftreten neuer Tierseuchen vorbereitet

Bei einer Tagung der EU-Kommission am 2. April 2012 zum Schmallenberg-Virus wurde aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) deutlich, dass die EU auf das Auftreten neuer Seuchen nicht ausreichend vorbereitet ist.

Der DBV lobt zwar die Bereitschaft der EU-Kommission entsprechende Forschung in neu auftretende Erreger wie das Schmallenberg-Virus zu unterstützen. Sehr gute Arbeit leistet dabei das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Friedrich Loeffler (FLI), auf der Insel Riems, das im November erstmals in der Welt den Schmallenberg-Erreger nachgewiesen hat und nun sogar eine flächendeckende Routinediagnostik bereitstellt, so der DBV. Diese Diagnostik sei ein unverzichtbares Hilfsmittel für die betroffenen Tierhalter, dessen Einsatz dazu beitragen könne, dass sich weiterer Schaden in Grenzen hält. Die Tierhalter sind vor allem in Sorge um Fehlgeburten und Missbildungen bei Lämmern und Kälbern.
 
Andererseits müsse sich die EU aber mit Hochdruck für die Entwicklung von Impfstoffen einsetzen, so der DBV. Dazu bedarf es aber für die Hersteller verlässlicher Signale, da die Impfstoffe auch abge-nommen werden müssten. Hierbei kommt der EU eine besondere Rolle zu, da sie mit der Errichtung einer Impfstoffreservebank für 27 Mitgliedsstaaten einen Anreiz bieten könne. Im Rahmen des in der Entwicklung befindlichen EU-Tiergesundheitsgesetzes sollten außerdem Mechanismen festgelegt werden, die bei neuen Tierkrankheiten schneller greifen und damit bessere Hilfestellungen für die Tierhalter ermöglichen, fordert der DBV.
 
Von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wurde auf der Tagung deutlich darauf hingewiesen, dass es sich nach den Untersuchungen bei der Erkrankung um keine Zoonose handelt und bislang keine Übertragung auf den Menschen festgestellt wurde. Dies bestätigen auch Untersuchungen des FLI. Nachgewiesen wurden die Erkrankungen bislang bei Rindern, Schafen, Ziegen, Bisons, nach Erkenntnissen aus Nordrhein-Westfalen auch Rehwild und Hirsche.