Deutscher Kulturrat: Griechenlands Kultur darf nicht zum Opfer des Spardrucks werden
Der Deutsche Kulturrat erklärt sich solidarisch mit dem Kulturbereich in Griechenland.
Der Vorstand des Deutsche Kulturrates, des Spitzenverbands der Bundeskulturverbände, ist äußerst besorgt über die Zukunft der griechischen Kultur. Griechenland unterliegt einem enormen Sparzwang. Dieser zeitigt bereits jetzt erhebliche Auswirkungen auf den Erhalt und die Förderung der griechischen Kultur in allen Bereichen.
Folgt man den Ausführungen des kulturpolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen MdB, so steht ein Kollaps der Kultur Griechenlands kurz bevor. Aus dem von Börnsen vorgelegten "Report zur Lage der Kultur am Beispiel der Südägäis" geht hervor, dass nach Einschätzungen der Zuständigen vor Ort die Lage der Kultur als verheerend bis katastrophal eingestuft werden muss. So ist nach Angaben Börnsens die Kulturförderung aus Athen bereits in diesem Jahr um circa 50 Prozent gekürzt worden. Die im Kulturbereich Beschäftigten müssten Lohnkürzungen bis zu 35 Prozent hinnehmen und die Diebstähle an Ausgrabungsstätten hätten wegen fehlenden Wachpersonals enorm zugenommen.
Der Deutsche Kulturrat ist sehr besorgt um die Lage der Kultur in Griechenland. Der Vorstand des Deutschen Kulturrates wird sich in den nächsten Wochen selbst ein Bild machen und eine Reise in die Wiege der abendländischen Kultur antreten.
Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Prof Dr. Max Fuchs, sagte: "Politik und Gesellschaft dürfen nicht länger die Augen davor verschließen, dass die Kultur in Griechenland längst zum Opfer der Finanzkrise geworden ist. Die Belastung für den griechischen Kulturbereich nimmt der Deutsche Kulturrat mit sehr großer Sorge zur Kenntnis. Wir möchten der Kulturnation Griechenland unsere Solidarität aussprechen und plädieren dafür, die Einsparungen im Kulturbereich, die absolut nicht abgewendet werden können, mit größter Sensibilität und Weitsicht zu vollziehen. Unser wichtiges kulturelles europäisches Erbe darf dem Spardruck nicht geopfert werden. Das sind wir unseren Kindern und der Idee eines geeinten Europas schuldig."