DIHK | Außenwirtschaftschef Treier zum EU-Neuseelandhandelsabkommen: Dringend notwendiges Signal
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zur morgigen Abstimmung des EU-Neuseelandhandelsabkommen: „Dringend notwendiges Signal“
„Für die deutsche Wirtschaft ist das EU-Neuseeland Handelsabkommen ein dringend notwendiges Signal gegen den weltweit zunehmendem Protektionismus. Das Abkommen kann Handelshemmnisse etwa bei Zöllen, öffentlicher Beschaffung, dem Schutz geistigen Eigentums oder nichttarifären Handelshemmnissen beseitigen und damit die Rechtssicherheit für Unternehmen auf beiden Seiten erhöhen. Darüber hinaus ist es für die vielen auslandsaktiven deutschen Unternehmen wichtig, dass sich die EU auch über Neuseeland hinaus stärker mit der wirtschaftlichen Potenzialregion Indopazifik beschäftigt. Sie macht über ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels aus. Zudem belaufen sich deutsche Auslandsinvestitionen in der Region auf über 200 Milliarden Euro. Umgekehrt hat die Region über 50 Milliarden Euro in Deutschland investiert. Der Ausbau und die Sicherung dieser Handelsbeziehungen, an denen Millionen Arbeitsplätze in Europa hängen, sollte im Fokus der handelspolitischen Zeitenwende der EU stehen. Daher sollte die EU in der Region darauf hinarbeiten, für unsere Unternehmen Märkte zu öffnen etwa durch weitere Handelsabkommen mit Indien, Indonesien, Thailand, den Philippinen, Malaysia und Australien – auch um durch Diversifizierung die derzeitigen Lieferkettenprobleme zu reduzieren. Mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Region gerade für deutsche Unternehmen sollte die Bundesregierung hier eine Führungsrolle im europäischen Kontext einnehmen.“
Hintergrund:
Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Neuseeland betrug 2022 2,6 Milliarden Euro – 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in Neuseeland betrug 2021 1,6 Milliarden Euro – fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit dem Asien-Pazifik Raum betrug das deutsche Handelsvolumen 2022 623 Milliarden Euro – ein Zuwachs um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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