DIHK | DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben zur Entscheidung des EZB-Rats: Nicht nur die EZB muss reagieren
„Zu hohe Inflationsraten und zu hohe Zinsen sind beide Gift für die Wirtschaft. Sie schüren Unsicherheit und erhöhen die Finanzierungskosten der Unternehmen. In der aktuellen Lage ist eine klare Positionierung der EZB wichtig, um die Inflationserwartungen zu dämpfen. Deshalb gibt es derzeit keine bessere Option als die Zinsen zu erhöhen, auch wenn das für sich genommen die Konjunktur belastet. Weitere wohldosierte Zinsschritte müssen folgen. Die Inflation ist zum großen Teil eine importierte Inflation. Daher muss nicht nur die EZB reagieren. Auch die Bundesregierung sollte Maßnahmen ergreifen, die an den Ursachen der Inflation ansetzen. So sollte sie sich zum Beispiel für funktionierende Lieferketten, neue Handelsverträge sowie den Abbau von Zöllen stark machen. Die vielen exportorientierten deutschen Unternehmen werden in Zukunft noch stärker als bisher auf optimale Rahmenbedingungen für den internationalen Handel angewiesen sein.“