DIHK | Präsident fordert Staatsgarantie bei Soforthilfen und Krediten
Zu den Plänen für wirksame Corona-Soforthilfen an Unternehmen erklärt DIHK-Präsident Eric Schweitzer:
„Die betroffenen Unternehmen brauchen jetzt ganz schnell Liquidität. Das im Kampf gegen die Corona-Pandemie erforderliche Aussetzen von Teilen des Wirtschaftslebens führt dazu, dass die Betriebe derzeit keinerlei Kreditwürdigkeit haben können. Das heißt für die Wirtschaft: Wenn Banken und Kreditinstitute wie in üblichen Zeiten die Tragfähigkeit der Kredite und die geschäftlichen Zukunftsaussichten der Betriebe prüfen müssen, verlieren wir wertvolle Zeit und das Vertrauen in das eigentlich gute Schutzschild-Paket der Bundesregierung. Das wäre fatal. Denn wir erleben dann eine Pleitewelle unvorstellbaren Ausmaßes. Deshalb wäre es in dieser Situation nur konsequent, wenn die Bundesregierung alle Hilfen jetzt mit einer Staatsgarantie von 100 Prozent absichert. Dann können die Banken vor Ort das Geld sofort und zinsgünstig weiterreichen.
Der Staat ist ja in der Krise weiterhin kreditwürdig, alle privaten Akteure sind es nicht. Deshalb müssen wir jetzt sehr pragmatisch handeln. Ich sehe bei allen Beteiligten den guten Willen, hier zu einer fairen Lasten- und Chancenverteilung zu kommen. Wir müssen diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderung jetzt gemeinsam tragen. Und nach dem Shutdown brauchen wir dringend auch diejenigen Unternehmen, die jetzt ihr Geschäft herunterfahren müssen – viele davon sogar ganz auf Null. Wir müssen daher im Interesse aller vermeiden, jetzt hunderttausende eigentlich kerngesunde Unternehmen für immer zu verlieren.
Dieses Problem haben alle anderen EU-Länder übrigens ja in ganz ähnlicher Weise. Deshalb kann ich mir übrigens nicht vorstellen, dass eine solche für die europäische Wirtschaft aktuell lebensnotwendige Garantie an einem EU-Veto scheitern dürfte.“
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