dlv: Gescheiterte Reform der Novel-Food-Verordnung
Klonschaf Dolly lässt grüßen
„Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden auch zukünftig in Unsicherheit über Fleisch von Klon-Tieren und deren Nachkommen auf den Lebensmittelmärkten gelassen. Wir hatten fest damit gerechnet, dass zumindest eine Kennzeichnungspflicht kommen wird oder sogar das Inverkehrbringen dieser Lebensmittel in die EU-Mitgliedsstaaten verboten wird,“ äußert sich die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands Brigitte Scherb anlässlich der gescheiterten Überarbeitung der Novel-Food-Verordnung.
Nach altem Recht muss das Fleisch von Klon-Tieren, das nach Europa gelangt, zwar zugelassen, aber nicht gekennzeichnet werden. Insbesondere in den USA und in Argentinien ist der Handel mit den Produkten von Klon-Tieren Alltag geworden. Diese Entwicklung hätte eine Überarbeitung des europäischen Gesetzes dringend notwendig gemacht.
„Verbraucherinnen und Verbraucher haben als mündige Bürger das Recht, selbst über ihr Konsumverhalten zu entscheiden. Das setzt aber umfassende Verbraucherinformation voraus. Bei der Frage, ob Lebensmittel von geklonten Tieren und auch deren Nachkommen stammen oder nicht, geht es nicht allein um deren Unbedenklichkeit als Nahrungsmittel. Der Verzehr dieser
Lebensmittel hat auch eine moralisch-ethische Komponente. Hier muss jeder nach persönlichen Vorstellungen entsprechend handeln können“, erklärt die dlv-Präsidentin.
Aus Sicht des Deutschen LandFrauenverbands ist die Lebensmittelproduktion aus geklonten Tieren und deren Nachkommen weder aus Verbraucher-, noch aus Tierschutzgründen zu vertreten. In der Gesellschaft gebe es dafür so gut wie keine Akzeptanz, die Produktionsweise entspräche nicht den tierschutzrechtlichen Ansprüchen und auch die genetische Vielfalt könne durch die Anwendung dieser Technik langfristig gefährdet sein, heißt es. Des Weiteren bestünde keinerlei Notwendigkeit, solche Lebensmittel auf den Markt zu bringen. So sei die Versorgungslage mit Fleisch und Milch in der EU sehr gut und die Kosten-Nutzen-
Analyse für solche eine Produktionsweise sei ohnehin äußerst ungünstig.