DSGV: Fahrenschon: „Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments gibt bei Aufsicht falsches Signal“
Als „falsches Signal“ für den Finanzministerrat bezeichnet der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, die heutige Stellungnahme des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen Parlamentes (EP) zur Verordnung über die künftigen Aufsichtsstrukturen in Europa.
„Die Empfehlung des EP, der EZB vorbehaltlos die Zuständigkeit für die gesamte Bankenaufsicht zu übertragen, ist nicht nachvollziehbar und geht völlig an der Realität vorbei. Wir brauchen in Europa Aufsichtsstrukturen, die effizient, schnell und wirksam sind“, so Fahrenschon. Dies sei aber nicht gegeben, wenn nationale Aufsichtsbehörden nahezu völlig entmachtet würden und stattdessen mit der EZB eine einzelne Behörde mit der Aufsicht über alle 6200 Kreditinstitute in der Euro-Zone beauftragt werde. „Das kann nicht funktionieren“, so Fahrenschon. Diese Auffassung werde auch von einer Reihe deutscher Abgeordneter so geteilt.
Es liege nun am Finanzministerrat, kommenden Dienstag eine Entscheidung zu treffen, die eine differenzierte Aufsicht ermögliche. „Wir müssen die Institute dort beaufsichtigen, wo die Geschäfte gemacht werden und mit Aufsehern, die diese Geschäfte verstehen“, so Fahrenschon. Hierin sieht sich Fahrenschon auch mit der Bundesregierung einig.