DSGV-Präsident Haasis: Europäische Aufsicht muss stille Einlagen in Stresstest-Szenarien als Kernkapital akzeptieren
Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) übt Kritik über den Planungen der European Banking Authority.
Kritik an den Planungen der europäischen Aufsichtsbehörde European Banking Authority (EBA), im Rahmen des laufenden Stresstests für Banken stille Einlagen nicht zum harten Kernkapital zu zählen, hat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Heinrich Haasis, geübt.
„Nach geltenden Regelungen zählen stille Einlagen ausdrücklich zum Kernkapital. Die Übergangsfristen sind klar definiert. Diesen Fakten darf sich auch die EBA nicht verschließen“, so Haasis.
Ziel des Stresstestes sei, die Auswirkungen der von der EBA vorgegebenen Stress-Szenarien auf Institute für die Jahre 2011 und 2012 zu simulieren. „Die stillen Einlagen für diesen Zeitraum nicht entlang des derzeit geltenden Rechts anzuerkennen, würde ein Vorziehen zukünftiger Regulierungsvorschriften und -vorhaben bedeuten. Dies würde die Aussagekraft des Stresstestes verzerren“, sagte Haasis.
Die betroffenen Banken hätten noch knapp 10 Jahre Zeit, sich an künftige Regulierungsvorschriften anzupassen. Diese Zeit müsse man ihnen auch geben, sagte der DSGV-Präsident. Haasis: „Die von der EBA geplante Vorgehensweise schafft die Gefahr, dass gesunde Institute künstlich krank geredet werden. Das muss verhindert werden.“