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EMI und EBD arbeiten an Studie zu schulischer Europabildung in der EU

War die EU Thema in Ihrer Schulzeit? Wenn ja – in welcher Klassenstufe und in welchem Fach? Mit welchem Kenntnisstand über die EU haben Sie Ihren Schulabschluss gemacht? Antworten auf diese Fragen fallen bereits im föderalen Deutschland sehr unterschiedlich aus. Stellt man sie in allen EU-Mitgliedsstaaten, eröffnet sich ein unglaublich vielfältiges Kaleidoskop an Lehrplänen, Inhalten und Kenntnissen. Die Europäische Bewegung Deutschland e.V. und ihr Mutterverband European Movement International sind überzeugt: Alle jungen Europäerinnen und Europäer sollten die Schule mit Kenntnissen über die Europäische Union verlassen. Deshalb arbeiten sie gemeinsam an einer Studie über Europabildung an Schulen in der EU.

Mitarbeiterinnen beider Verbände haben in den vergangen Wochen intensiv recherchiert und bestehende Studien der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlamentes ausgewertet. Die Studie „Learning Europe at School“ wurde 2013 von der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben, hier findet sich eine fundierte Analyse der Vermittlung von Wissen über die EU in den Mitgliedstaaten, ebenso wie Empfehlungen für die Stärkung der Europabildung. In dem Bericht „Learning EU at School“ des Europäischen Parlamentes von 2016 werden die Kompetenzen von Kommission und Mitgliedstaaten im Bildungsbereich definiert und Forderungen an beide Adressaten gerichtet.

Diese beiden neuesten Studien zum Themenbereich bilden die wissenschaftliche Grundlage für eine eigenständige Studie von EBD und EMI. Die Studie beginnt mit einer Bedarfsanalyse: Warum ist es überhaupt wichtig, Kenntnisse über die EU zu haben? Welche nachweisbaren Auswirkungen hat der Kenntnisstand z.B. auf die Bereitschaft zum Engagement oder die Zustimmung zur EU? Aus der Präsentation der momentanen Umsetzung in den Lehrplänen der Mitgliedstaaten werden bestehende Probleme abgeleitet – beispielsweise die Heterogenität und mangelnde Vergleichbarkeit der Europabildung in den Mitgliedstaaten. Der Bericht schließt ab mit konkreten politischen Forderungen an die europäischen Institutionen und die Mitgliedstaaten.

Diese Forderungen werden die Grundlage bilden für eine Policy Position des European Movement International zur europäischen Bildungspolitik. Die EMI bündelt damit ihre reichhaltigen Bildungsaktivitäten im internationalen Netzwerk und schafft die politische Grundlage für ein stärkeres Engagement im Bildungsbereich.

Die EBD fordert bereits seit Jahren eine stärkere Europabildung innerhalb der EU. Die EBD ist selbst Träger renommierter Bildungsprojekte wie dem Europäischen Wettbewerb oder dem College of Europe, aber auch im Netzwerk der EBD sind zahlreiche Bildungsträger organisiert, die sich stark im Bereich der schulischen und nonformalen Europabildung engagieren. Der geplante Bericht wird in die bildungspolitische Arbeit des Netzwerkes einfließen und soll den Austausch im Netzwerk über Qualität und Quantität der Europabildung in der EU stärken. Die Mitgliedsorganisationen der EBD sind daher herzlich eingeladen, sich bereits im Zuge der Erarbeitung der Studie einzubringen. Die gemeinsame Studie von EBD und EMI wird voraussichtlich im Juli 2017 als EU-In-BRIEF veröffentlicht.