Familienbetriebe Land und Forst | Nachhaltige Wald- und Holznutzung in den Mittelpunkt der EU-Waldstrategie rücken
Im Rahmen einer Konferenz des Europäischen Waldbesitzerverbandes (CEPF) haben heute in Wien die Vertreter von Waldbauernverbänden aus 17 EU-Ländern sowie 6 europäischen Dachverbänden eine gemeinsame „Wiener Erklärung“ zur EU-Waldstrategie verabschiedet und unterzeichnet. Darin wird die Einbeziehung der Waldbesitzer und ihrer Fachexpertise sowie die Honorierung der Ökosystemleistungen des Waldes in den Mittelpunkt gerückt. „Wir sind uns einig, dass der Fokus der EU-Waldstrategie ganz klar auf einer nachhaltigen Wald- und Holznutzung statt auf Nutzungsverboten liegen sollte. Denn tatsächlich bedeuten Stilllegungen an vielen Stellen einen Stillstand für den Klima- und Artenschutz, vor allem durch Verlagerungseffekte“, erklärte der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Max von Elverfeldt, im Rahmen der Unterzeichnung.
„Wir 16 Millionen Waldbauern in Europa unterstützen das Erreichen der EU-Umweltziele. Aber mit den aktuellen Vorgaben aus Brüssel können wir das Klima- und Artenschutzpotenzial unserer Wälder nicht voll ausschöpfen. Das können wir uns im Kontext unserer Klimaschutzbemühungen jedoch weder in Europa noch in Deutschland leisten. Deshalb müssen die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Holzwirtschaft mit ihrem Beitrag zum Klima- und Artenschutz in den Mittelpunkt einer jeden Waldstrategie rücken. Dabei ist es wichtig, dass Waldeigentümerinnen und -eigentümer, die Wissenschaft und relevante Praktiker in die Erarbeitung der entsprechenden Strategien mit einbezogen werden“, so Elverfeldt. Die EU-Kommission hat mit der Novellierung der LULUCF-Verordnung, der EU-Biodiversitätsstrategie und der EU-Waldstrategie eine Reihe von Rechtsetzungsvorhaben und Programmen eingeleitet, die einzeln und im Verbund geeignet sind, die Forstwirtschaft und die Versorgung mit dem Rohstoff Holz erheblich zu beeinträchtigen. „Die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder wird damit deutlich erschwert. Wir plädieren in dem Kontext ganz klar für mehr Weitsicht. Denn Nutzungsverbote konterkarieren durch Verlagerungseffekte den notwendigen Klima- und Artenschutz!“, so Elverfeldt.