Frauen Europas: „Abtreibungen kein Tabu mehr. Historische Entscheidung von Irlands ParlamentarierInnen“
Die „Frauen Europas“ und Anwältinnen ohne Grenzen e.V. begrüßen die Entscheidung des irischen Parlamentes zu einem Gesetz, das den Schwangerschaftsabbruch unter bestimmten Bedingungen zulässt: „Allerdings sind Vergewaltigungs- und Inzestopfer nach wie vor nicht automatisch zur Abtreibung berechtigt. Diese Einschränkung lässt nach wie vor außer Acht, dass Vergewaltigung als traumatische Erfahrung erlebt wird, die auch existentielle Bedrohung und Todesangst auslösen kann.
Mit 127 gegen 31 Stimmen sollen durch das Gesetz (das noch vom irischen Oberhaus bestätigt werden muss) Abtreibungen erlaubt werden, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist. Darunter fällt auch ein Selbstmordrisiko.
Dem Beschluss waren langwierige Debatten vorausgegangen. Abtreibungen sind im katholischen Irland bislang verboten, obwohl bekannt ist, dass irische Frauen seit vielen Jahren in England Abtreibungen vornehmen lassen. Nach Angaben des britischen Gesundheitsministeriums wurden in England oder Wales im Jahr 2012 rund 4.000 Abtreibungen bei Frauen vorgenommen, die einen Wohnsitz in Irland angegeben haben.“
Mit dem „Preis Frauen Europas“ ehrt die EBD seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hartnäckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen. Die symbolische Auszeichnung – die Preisträgerin erhält eine eigens für sie gefertigte Brosche und wird Teil eines aktiven Preisträgerinnen-Netzwerkes – soll bürgerschaftlich aktive Europäerinnen untereinander und mit den EBD-Mitgliedsorganisationen vernetzen und ehrenamtliche Strukturen in der Zivilgesellschaft stärken.