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  • 22.01.2013 - 15:30 GMT

Gemeinsame Erklärung der Präsidenten von EBD und ME-F: Frankreich und Deutschland haben Grund zum Feiern – und Verantwortung für Europas Zukunft

Zum 50. Jubiläum der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags fordern die Präsidenten der Europäischen Bewegung Deutschland und Frankreich, Dr. Rainer Wend und Jean-Marie Cavada, MdEP, ihre beiden Länder dazu auf, den deutsch-französischen Motor wieder auf Touren zu bringen, um eine nachhaltige öffentliche Debatte über die Zukunft der EU zu führen. Denn, so Wend und Cavada: „Wie gut die europäische Integration in Zukunft gelingen wird, hängt maßgeblich vom Gestaltungswillen der Zivilgesellschaft ab.“

Auch hier sollten sich, fordern die Präsidenten,  Europapolitiker ein Beispiel an Initiativen von Bürgern und Verbänden im Jugend- oder kommunalen Bereich auf beiden Seiten des Rheins nehmen.
Die gemeinsame Erklärung finden Sie hier im Wortlaut auf deutsch und französisch:

Wenn aus Feindschaft Freundschaft wird: Frankreich und Deutschland haben Grund zum Feiern – und Verantwortung für Europas Zukunft

Die deutsch-französische Zusammenarbeit, die deutsch-französische Freundschaft ist von wesentlicher Bedeutung für die europäische Integration: Sie liefert als historisches Beispiel den Beweis dafür, dass sich auch die erbittertsten Feinde nicht nur versöhnen, sondern in Frieden eine Schicksalsgemeinschaft zum Wohle des gesamten Kontinents aufbauen. Beglückwünschen wir uns zu dem, was Franzosen und Deutsche in den letzten 50 Jahren erreicht haben. Aber wir müssen die Feiern zum Jubiläum des Elysée-Vertrags auch dazu nutzen, gemeinsam in die Zukunft zu blicken: Denn ein deutsch-französischer Schulterschluss ist heute mehr denn je nötig, um Wege aus der Wirtschafts- und Finanzkrise zu finden und die EU und ihre Institutionen zukunftsfähig zu machen.

Das gilt einerseits für die Staats- und Regierungschefs beider Länder: Es ist wichtig, dass sich Präsident Hollande und Kanzlerin Merkel so vertrauen, dass sie gelassen über Meinungsverschiedenheiten diskutieren, ohne das europäische Interesse aus dem Blick zu verlieren. Gute französisch-deutsche „Gipfelbeziehungen“ haben in der Vergangenheit oft für maßgebliche Fortschritte in Europa gesorgt. Aber das gilt auch für die Basis. Die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags finden nicht ohne Grund im „Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger“ statt: Auf funktionierende französisch-deutsche Beziehungen in der organisierten Zivilgesellschaft und zwischen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Länder kommt es an. Denn: Wie gut die europäische Integration in Zukunft gelingen wird, hängt maßgeblich vom Gestaltungswillen der Zivilgesellschaft ab – auch hier können sich Europapolitiker ein Beispiel an Initiativen von Bürgern und Verbänden im Jugend- oder kommunalen Bereich auf beiden Seiten des Rheins nehmen.

Und auch wenn wir heute eine Art „Goldener Hochzeit“ zwischen Frankreich und Deutschland feiern: Die französisch-deutschen Beziehungen sind nicht exklusiv! Die Frage der zukünftigen Ausgestaltung der EU braucht französisch-deutsche Initiativen, aber sie braucht auch den Austausch zwischen möglichst vielen Akteuren. Die elfköpfige „Zukunftsgruppe“ von EU-Außenministern mit deutscher und französischer Beteiligung ist dafür das beste Beispiel. Jetzt braucht es zur politischen eine nachhaltige öffentliche Debatte über die Zukunft der EU.

Die Europäischen Bewegungen in Deutschland und Frankreich setzen sich dafür ein, diese Debatte in beiden Ländern früh und intensiv zu führen – um den deutsch-französischen Motor auch in der Frage der Zukunft der Europäische Union auf Touren zu bringen.

Jean-Marie Cavada MdEP, Präsident der Europäischen Bewegung Frankreich
Dr. Rainer Wend, Zentralbereichsleiter Politik und Regulierungsmanagement Deutsche Post DHL, Präsident der Europäischen Bewegung Deutschland

Renouveler la relation franco-allemande
La coopération, donc l’amitié franco-allemande est essentielle pour le renforcement de la construction européenne. Elle conserve une  valeur d’exemple historique en apportant la preuve au reste du monde  que les ennemis les plus acharnés peuvent, non seulement se réconcilier, mais, mieux encore, construire ensemble une destinée commune, dans la  paix, pour l’ensemble de leur continent. Ce qui a été accompli depuis cinquante ans mérite donc d’être célébré. Mais la commémoration du Traité de l’Elysée doit surtout  être l’occasion de se tourner ensemble vers l’avenir. Pour sortir de la très grave crise économique et financière que traverse l’Europe, pour clarifier enfin ses institutions, l’Union a plus que jamais, besoin d’une dynamique franco-allemande renouvelée.

Cela implique que nos dirigeants, au sommet du pouvoir, établissent entre eux des relations de confiance telles qu’elles permettent de discuter sereinement des divergences de point de vue, sans compromettre la solidité du lien afin de permettre de garder à l’esprit la promotion du bien commun européen. Nous sommes aussi convaincus que les relations au sommet  ne suffisent pas. Les célébrations du cinquantenaire du Traité de l’Elysée ont lieu pendant l’Année européenne des citoyens. Cela leur donne un sens tout particulier. Elles doivent être l’occasion de promouvoir les relations de toute nature entre les organisations de la société civile et les citoyens de nos deux pays. Car le succès de l’intégration européenne dépend en grande partie de la force créative de la société civile valorisant le rôle des femmes, des hommes, des jeunes, des initiatives associatives, ou celles des villes des deux côtés du Rhin.

La relation franco-allemande ne saurait cependant être exclusive. Elle est centrale comme moteur mais doit veiller à la qualité des relations avec les autres États de l’Union européenne, surtout quand il s’agit de la question de l’avenir du projet européen. Le groupe de réflexion sur l’avenir de l’Union des onze ministres des Affaires Etrangères avec la participation des ministres français et allemand, en est un bon exemple. Ce dont nous avons besoin maintenant, c’est d’un débat public sur l’avenir de l’Europe, qui s’étende sur une durée efficace.

Nos deux Mouvements Européens, en France et en Allemagne, sont décidés plus que jamais à poursuivre leur action dans ce sens – pour démarrer le moteur franco-allemand vers un débat intensif sur le projet européen.

Jean-Marie CAVADA, Président du Mouvement Européen-France, Député européen

Rainer WEND, Président du Mouvement Européen-Allemagne,  Vice-Président Exécutif de la Deutsche Post DHL