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  • 18.03.2010 - 16:31 GMT

HDE: Elektronisches Lastschriftverfahren erhalten

Das deutsche elektronische Lastschriftverfahren muss erhalten werden. Dafür setzt sich der Handelsverband Deutschland (HDE) ein. Der Verband kritisiert die Entschließung des Europäischen Parlamentes, wonach die Kommission zur Vollendung des einheitlichen europäischen Zahlungsraums (SEPA) ein Enddatum zur Abschaltung der nationalen Zahlungssysteme gesetzlich festlegen soll.

"Wenn das bewährte elektronische Lastschriftverfahren (ELV) aufgegeben wird, bleiben nur bankengesteuerte Systeme übrig", warnte heute in Berlin HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Für diese Systeme setzen die Banken unabhängig vom Markt die Preise fest." Das würde das Lastschriftverfahren für Händler erheblich verteuern. „Wir brauchen einen gesunden Wettbewerb zwischen dem alten, bewährten Lastschriftverfahren und der neuen SEPA-Lastschrift", forderte Genth. "Mit der Festlegung eines Enddatums für das nationale elektronische Lastschriftverfahren verhindert die EU einen solchen fairen Wettbewerb." Investitionen in ein anderes als das SEPA-Zahlungssystem würde so ein Riegel vorgeschoben.
Den europäischen Zahlungsraum zu harmonisieren sei richtig, sagte Genth. Aber dies dürfe nicht durch regulatorische Eingriffe geschehen, sondern durch den Wettbewerb der besten verfügbaren Systeme. Das elektronische Lastschriftverfahren sei im Handel und bei den Verbrauchern sehr beliebt, kostengünstig und sicher. Mit dem SEPA-Verfahren sei es allerdings nicht kompatibel. Von der Kreditwirtschaft wurde bislang kein alternatives System zur Verfügung gestellt, kritisierte Genth: "Die Banken versuchen, das für sie unrentable herkömmliche Lastschriftverfahren zu unterbinden."Hierbei stünden sie allein, sagte Genth. Denn die Bundesregierung habe erkannt, dass das bestehende Lastschriftverfahren erheblich zum funktionierenden Wettbewerb der Zahlungssysteme beitrage. Sowohl Bundestag als auch das Bundesfinanzministerium würden die Beibehaltung der nationalen Lösung unterstützen.