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  • 07.03.2012 - 17:10 GMT
  • HDE
Wirtschaft & Finanzen

HDE: Gemeinsamer Zahlungsraum SEPA – Vereinfachungen angemahnt

Die Europäische Union führt über die SEPA-Verordnung ab Ende 2013 einen einheitlichen Zahlungsraum ein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich deshalb jetzt beim Europäischen Bankenverband EPC für Vereinfachungen der künftigen Bezahlverfahren eingesetzt. Dabei geht es vor allem um für alle Nutzer akzeptable Bedingungen bei Lastschriften.

HDE-Experte Ulrich Binnebößel: „Die bisherige Entwicklung der Regelwerke hat sich vor allem auf die Bankenprozesse konzentriert, ohne dass die Auswirkungen auf die Nutzer ausreichend beachtet wurden. Hier ist noch Nachbesserungsbedarf.“

Der HDE fordert unter anderem den Verzicht auf die Angabe von Namen und Adresse des Zahlers bei der Lastschrift. Binnebößel:. „Name und die Adresse des Zahlers sind nur dann wichtig, wenn es zu Rücklastschriften kommt. Warum sollen bei Milliarden von korrekt ausgeführten Lastschriften diese Daten jedes Mal mit übertragen werden? Die Daten werden ja ohnehin von der Bank bei der Ausführung nicht überprüft.“ Zudem sei es im Interesse des Datenschutzes, so wenige Daten wie möglich zu erheben. Auch der Umweltschutz kommt in den bisherigen Plänen zu kurz: Bislang ist bei der Verwaltung der Lastschriften die Papierform vorgesehen. Binnebößel: „Das würde den Papierverbrauch unnötigerweise in die Höhe treiben wäre ein Rückschritt im Vergleich zu heute.“ Darüber hinaus sei bisher nicht vorgesehen, Lastschriften auch elektronisch auf Signpads unterschreiben zu lassen. Das führe dazu, dass riesige Mengen an Papierbelegen archiviert werden müssten. Kosten und Aufwand wären dementsprechend hoch.

Außerdem forderte der HDE die deutsche Kreditwirtschaft dazu auf, die bereits heute mögliche SEPA-Option einer verkürzten Einzugsfrist zu unterstützten. Sollten die Banken diese Option nicht nutzen, müsste der Händler künftig mindestens fünf Tage auf den Forderungsausgleich warten. Binnebößel: „Eine solche Verzögerung würde die Händler deutlich schlechter stellen als heute und ist nicht akzeptabel.“