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Umweltpolitik, Wirtschaft & Finanzen

HKI | Unterschriftenaktion für die CO2-Neutralität von Holz und seiner Ökosystemleistung

In einer bisher noch nie dagewesenen Unterschriftenaktion „Zur Notwendigkeit einer klimafreundlichen Waldbewirtschaftung“, sammelte der ehemalige Hochschulprofessor für Forstwirtschaft Roland Irslinger mit seinem Aufruf insgesamt 629 Unterschriften. Der von Prof. Irslinger initiierte „Scientist Letter“ wurde an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau U. von der Leyen, die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Frau R. Metsola, und den Präsidenten des Europäischen Rates, Herrn C. Michel, geschickt. Zahlreiche Wissenschaftler und Professoren von Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben die Petition unterzeichnet. Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) sieht diese Aktion als ein wichtiges Signal für eine fakten- und wissenschaftsbasierte Klima-, Energie- und Forstpolitik und als Chance, die derzeit größte heimische Quelle nachwachsender Rohstoffe und Energieträger nicht zu verlieren.

In dem Wissenschaftsbrief betonen die Unterzeichner, dass Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Hinblick auf die Ökosystemprozesse CO2-neutral ist, da der Wettbewerb zwischen den einzelnen Bäumen und Verluste aus Naturkatastrophen durch eine regulierte Bestandsdichte ersetzt werden. Es gibt keine Kohlenstoffschuld auf Landschaftsebene. Weiterhin bekräftigen die Unterzeichner, dass eine nachhaltige Waldbewirtschaftung langfristig die biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit und Vitalität der Wälder erhält. Tatsächlich ist es die Bewirtschaftung, die in der europäischen Geschichte die biologische Vielfalt der Wälder verbessert hat. Damit ist der gezielte Naturschutz am besten in Wirtschaftswäldern möglich. Die Klimavorteile von Holzprodukten sind dabei vielfältig und folgen einer nachhaltigen Bewirtschaftung.

Darüber hinaus weisen die Wissenschaftler in dem Brief darauf hin, dass ein Verbot der energetischen Holznutzung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sowie die Erhöhung des Anteils geschützter Wälder in der EU nicht dafür geeignet sind, die europäische Klimaschutzpolitik zu unterstützen, keinen weiteren Vorteil für die Biodiversität bringen und die zirkuläre Bioökonomie behindert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Brennholz fällt bei der Waldpflege oder der Holzernte an. Dieses Holz ist sonst für andere stoffliche Verwendungen nicht geeignet. Zu Scheitholz und Hackschnitzel aufbereitet werden insbesondere dürre, krumme und von Fäulnis befallene Stammabschnitte oder solche mit morscher Basis, Äste und Kronenmaterial sowie minderwertiges Sturm- oder Käferholz. Aber auch aus den Reststoffen der Sägewerke lassen sich bspw. etliche Tonnen an Holzpellets gewinnen. Ein Teil dieser Biomasse verbleibt dabei aus Gründen des Artenschutzes im Wald und dient als Lebensraum für Organismen (Totholz). Ausschlaggebend für den Wissenschaftsbrief ist die aktuell geführte Diskussion um die C02-Neutralität von Holz und seine Funktion als erneuerbare Energiequelle im Zusammenhang mit der Kontroverse über den EU-Beschluss zur Holzverbrennung. Angesichts der aktuellen Energienöte wird das Thema in der Öffentlichkeit und nun auch zunehmend innerhalb der Parteien, hitzig und mit zum Teil unsachlichen Argumenten diskutiert. Bewusst gestreute Desinformation und Unverständnis über die komplexen Zusammenhänge der Forst- und Klimapolitik könnten hiermit entkräftet werden und laut HKI die Grundlage für eine ehrliche und faktenbasierte Diskussion sein.

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