IB | Bei der Aufnahme von Flüchtlingen ringt Europa um Solidarität
Der Internationale Bund äußert sich zu den Menschenrechten:
In der vergangenen Woche hat Amnesty International seinen Jahresbericht vorgestellt. Zeitgleich wurde dem 75. Jahrestag der Hinrichtung der Geschwister Scholl gedacht.
Überall auf der Welt scheint der Wert der Menschenrechte zu sinken. Minderheiten werden zu Sündenböcken gemacht, verfolgt, vertrieben und manchmal auch getötet. Immer häufiger kommt scheinbar die bereits uralte Methode zum Einsatz, von Problemen mit Hinweis auf vermeintlich Schuldige abzulenken und sie drastisch auszugrenzen. Ein Thema, das auch aktuell in der Europäischen Union diskutiert wird, aber bei den Mitgliedsstaaten unterschiedlich gehandhabt wird. So werden derartige Argumente auch dafür vorgetragen, dass man sich an der Verteilung geflüchteter Menschen nicht beteiligen muss. Angeblich würden Flüchtlinge die nationale Kultur beschädigen. Hier werden Freund-Feind Bilder gezeichnet und Zwietracht zwischen den Menschen gesäht.
Im Dezember 1948 wurde die Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen verabschiedet. Wichtigster Satz ist: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Dies gilt es zu schützen. Überall. Und wenn Menschen zu uns kommen, weil diese Rechte in ihrem eigenen Land nicht gelten, muss die zivilisierte Welt etwas unternehmen. Auch um die Solidarität innerhalb der EU muss immer wieder neu gerungen werden. Und wir müssen auf allen Ebenen die Mitgliedstaaten und ihre Regierungen dazu bringen auch für geflüchteten Menschen die Menschenrechte einzuhalten, denn diese sind nicht teilbar und haben für alle Bürgerinnen und Bürger zu gelten.
Am 22. Februar 1943 wurden Sophie und Hans Scholl hingerichtet. Sie wurden vor 75 Jahren von Staats wegen getötet, weil sie mit der Politik des Nazi-Regimes nicht einverstanden waren und mit Flugblättern dagegen opponiert haben. Das war ihr ganzes „Verbrechen“. Damit zeigt unsere eigene Geschichte, wie verletzlich die Menschenrechte sind. In Deutschland und Europa sind wir aufgerufen, dafür zu sorgen, dass sich derartiges nie wiederholt.