IEP: integration: Politische Führungsansprüche auf schwindender Machtbasis: Frankreichs Europapolitik unter François Hollande
Der im Mai 2012 neu gewählte französische Präsident François Hollande hat die Europapolitik Frankreichs teilweise neu ausgerichtet. Eine europäische Wachstumsstrategie soll die notwendige Haushaltskonsolidierung ergänzen und erleichtern.
Unter Einbezug der öffentlichen Meinung und der fragilen innenpolitischen Machtbasis, analysiert der Beitrag von Joachim Schild den europapolitischen Führungsanspruch der neuen Exekutive, ihre Positionsbestimmung und Strategiewahl, insbesondere im Hinblick auf die Bewältigung der Eurokrise.
Die Positionsdifferenzen zur Bundesrepublik Deutschland haben zugenommen, und der neue Präsident ist sichtlich darum bemüht, die europapolitische Durchsetzungsfähigkeit Frankreichs durch enge bilaterale Abstimmungen auch mit Italien und Spanien zu stärken. Eine herausgehobene europapolitische Führungsrolle Frankreich und fruchtbare deutsch-französische Beziehungen hängen jedoch mittelfristig von der erfolgreichen Rekonstruktion wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und fiskalpolitischer Nachhaltigkeit durch die französische Regierung ab.