Investition in Forschung und Entwicklung – Schlüsselelement für den Innovationsraum Ostsee
Die Investition in Forschung und Entwicklung ist von grundlegender Bedeutung, um Innovationserfolge im Ostseeraum zu schaffen. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts „Zukunft Ostseeraum: Potenziale und Herausforderungen“, die von der Handelskammer Hamburg und dem Netzwerk EBD sowie mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes in Auftrag gegeben wurde.
Mit seinem Grußwort eröffnete S.E. Harry Helenius, Botschafter von Finnland, den Abend, an dem rund 80 Gäste beiwohnten.
Rainer Steenblock, Mitglied im Vorstand des Netzwerks EBD, hob die Bedeutung des Ostseerates für die Europäische Integration hervor. Der Ostseeraum müsse als Erfahrungsraum begriffen werden, in dem eine lebendige Kommunikationsvernetzung vorherrscht.
Dr. Silvia Stiller, Autorin der Studie, betonte, dass vor allem Investition in Forschung und Entwicklung zentraler Indikator für Innovationserfolge ist. Darüber hinaus sind die grenzüberschreitende Verflechtung und die Anzahl jährlicher Patente ebenso bedeutend für die Erfolge. Deutschland befinde sich im Vergleich zu anderen Ostseeanrainern im Mittelfeld, so dass unausgeschöpfte Potenziale genutzt werden müssen.
Im Bezug auf die Energiesparziele der Europäischen Union, die die Einsparung des CO2 –Verbrauchs um 20% bis zum Jahr 2020 vorschreibt, resümierte Frau Stiller, dass gerade der Ostseeraum im Bereich der regenerativen Energiequellen mit seinen Off- und Onshore Windparks eine Sicherung der Innovationskraft im globalen Wettbewerb übernehmen kann.
Ristio E.J. Penttilä, Hauptgeschäftsführer der finnischen Zentralhandelskammer, gab im Anschluss Einblick in die finnische Perspektive der zukünftigen Entwicklung des Ostseeraums. Nicht ohne Stolz provozierte er mit der Distinktion zwischen turbulenten Mittelmeer- und soliden Ostseeraumanrainern. In der anschließenden Diskussion wurde vor einer Strukturierung in Nord- und Südstaaten gewarnt.
Weiterhin fragte man nach der Rolle Russlands im Ostseeraum. Wobei von wissenschaftlicher Seite festgestellt wurde, dass eine Neubewertung der Stellenwerte Innovation, Forschung und Entwicklung vorgenommen werden muss, damit sich eine positive Entwicklung vollziehen kann. Russland konzertiere sich zu sehr auf den Transport von Gas und Öl und vernachlässige dabei die Investitionen in Wissenschaft im hohen Maße.
Abschließend wurde diskutiert, ob Deutschland eine Führungsrolle im Ostseerat übernehmen werde. Vor diesem Hintergrund werden hohe Erwartungen an den deutschen Vorsitz gestellt.
Die Studie „Zukunft Ostseeraum: Potenziale und Herausforderungen“ finden Sie hier.