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  • 20.06.2011 - 07:32 GMT

KAB: Sonntagsschutz gehört in die EU-Arbeitszeitrichtlinie

Arbeit am Wochenende und besonders am Sonntag macht krank, warnt der Arbeitsexperte der KAB Deutschlands, Hannes Kreller.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Unternehmen, in denen regelmäßig Sonntagsarbeit stattfindet, sind stärker gesundheitlich gefährdet, als Arbeitnehmer mit werktäglichen Arbeitszeiten.
"Wir brauchen eine Verankerung des Sonntagsschutz in der Arbeitszeitrichtlinie der Europäischen Union", so Kreller im Vorfeld der Gründung der europäischen Sonntagsallianz in Brüssel. Im Rahmen der Gründung findet eine Konferenz mit Arbeitswissenschaftlern, Gewerkschaftern, Arbeitnehmer-und Arbeitgebervertretern sowie Sportverbänden und Kirchenvertretern statt, bei der die Auswirkungen von Sonntagsarbeit auf die Gesellschaft und die Gesundheit der Einzelnen diskutiert werden. "Der Kampf für den arbeitsfreien Sonntag in Europa muss auf allen Ebenen, ob national, regional oder lokal, geführt werden". Mit der Gründung der Europäischen Sonntagsallianz sollen einerseits die Aktivitäten vernetzt und andererseits der Druck auf das EU-Parlament und die EU-Kommission erhöht werden.
Die Europäische Sonntagsallianz ist ein Netzwerk nationaler Allianzen und Initiativen für den freien Sonntag, zusammengesetzt aus Gewerkschaften, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Kirchen. Der freie Sonntag und angemessene Arbeitszeiten (decent working hours) werden der Fokus gemeinsamer Aktivitäten sein. Erklärtes Ziel der Europäischen Sonntagsallianz ist es, den freien Sonntag in die Europäische Arbeitszeitrichtlinie zu bringen. "In Deutschland haben wir auf Länderebene, aber auch in vielen Kommunen Allianzen zwischen Kirche, Gewerkschaften und Sozialverbänden geschaffen, um die Sensibilisierung des Themas in der Bevölkerung voranzutreiben", betont Hannes Kreller.