„Politische Überzeugung darf kein Todesurteil sein“ – Frauen Europas verurteilen Tod kurdischer Aktivistinnen in Paris
Die Trägerinnen des „Preis Frauen Europas – Deutschland“ und Anwältinnen ohne Grenzen e.V. verurteilen den gewaltsamen Tod dreier kurdischer Aktivistinnen, Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Söylemez, mitten in Paris: „Die politische Überzeugung und das Eintreten für die Rechte von Minderheiten dürfen kein Todesurteil sein“, schreiben die „Frauen Europas“ in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Verein „Anwältinnen ohne Grenzen“, dem die Preisträgerin des Jahres 2012, Jasmina Prpic, vorsteht.
„Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“, zitieren die Preisträgerinnen Bertolt Brecht: „Dieser Pflicht fühlte sich seit 30 Jahren Sakine Cansiz verbunden. Sie war Mitbegründerin der PKK, genau dieses Pflichtgefühl führte zu ihrer Ermordung.“ Laut Nachrichtenberichten gebe es keinen Zweifel daran, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei. Besonders die 55-jährige Cansiz habe als „Symbolfigur des kurdischen Frauenfreiheitskampfs“ gegolten und zu den prominenten Kämpferinnen für die Rechte der Kurdinnen und Kurden in der Türkei gezählt.
Mit dem „Preis Frauen Europas – Deutschland“ ehrt die EBD seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hartnäckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen. Die symbolische Auszeichnung soll bürgerschaftlich aktive Europäerinnen untereinander und mit den Mitgliedsorganisationen vernetzen und ehrenamtliche Strukturen in der Zivilgesellschaft stärken.