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  • 06.09.2012 - 12:00 GMT

Sparen wie in Griechenland träfe Deutschland hart

Gut 11,5 Milliarden Euro schwer ist das neue Sparprogramm der griechischen Regierung.

Nur wenn die Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds damit zufrieden ist, kann Griechenland mit weiteren Finanzhilfen rechnen.
Doch droht das immer drastischere Sparen die Konjunktur weiter abzuwürgen, warnt das IMK. Das griechische Haushaltsdefizit lasse sich aber nur dann nachhaltig reduzieren, wenn die griechische Wirtschaft wieder wächst.
Wie massiv sich die Sparanstrengungen auswirken würden, verdeutlichen die Berechnungen von IMK-Forscher Fabian Lindner. Er hat die Kürzungsvorhaben der griechischen Regierung näherungsweise auf Deutschland übertragen:
Um fast 147 Milliarden Euro müssten Staat und Sozialkassen ihre Ausgaben in den nächsten zwei Jahren zurückschrauben. Die Personaletats würden um ein Viertel zusammengestrichen. Im Gesundheitswesen müssten gut 25 Milliarden Euro gespart werden, für Bildung gäbe es über 6 Milliarden Euro weniger.
Auch die deutschen Rentner träfe es hart: Hier bedeuteten die Sparpläne eine Reduzierung der Ausgaben um knapp 33 Milliarden Euro – fast 16 Prozent. Im Durchschnitt müsste jeder Rentner monatlich mit 188 Euro weniger auskommen.

Nach Analyse des IMK würde das Wachstum Griechenlands weniger stark geschädigt, wenn die Hellenen die Sparanforderungen zeitlich strecken könnten. Damit ließe sich auch das Haushaltsdefizit nachhaltiger reduzieren.