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  • 09.11.2009 - 15:17 GMT

VIER PFOTEN: EU-Kommission bestätigt Wildtier-Verbot für Zirkusse in Österreich

Schwere Schlappe für den europäischen Zirkusverband

Die Europäische Kommission hat das österreichische Wildtierverbot in Zirkussen erneut als rechtmäßig bewertet und damit eine Beschwerde des europäischen Zirkusverbands (European Circus Association, ECA) beim EU-Bürgerbeauftragten widerlegt. "Nun ist in der EU der Weg endgültig frei für Wildtier-Verbote in anderen Mitgliedstaaten", begrüßt VIER PFOTEN Wildtierexperte Thomas Pietsch die Entscheidung. VIER PFOTEN fordert Länder wie Deutschland, die Niederlande oder Großbritannien auf, dem Vorbild Österreichs zu folgen.
Nachdem die Europäische Kommission bereits im Jahr 2006 ein Vertragsverletzungsverfahren zum österreichischen Wildtier-Verbot in Zirkussen eingestellt hat, bekräftigte die Kommission jetzt erneut ihre Haltung gegenüber dem EU-Bürgerbeauftragten. Die Mitgliedstaaten können selbst entscheiden, wie sie Wildtiere im Zirkus angemessen schützen, und dies kann auch durch ein umfassendes Verbot wie in Österreich geschehen.
Im Zirkus gehören dauernder Platzmangel, ständige Transporte und zweifelhafte Dressuren zum Alltag. Wildtiere können unter diesen Bedingungen unmöglich artgemäß leben. Deswegen haben viele europäische Länder das Mitführen exotischer Tiere gesetzlich verboten oder eingeschränkt. "Diese Missstände lassen sich durch Auflagen und Kontrollen nicht beheben, daher ist für VIER PFOTEN ein Haltungsverbot das einzig wirksame Mittel", erklärt Pietsch.
Nach dieser Schlappe will der europäische Zirkusverband offenbar durch sein Mitglied Circus Krone Klage vor dem österreichischen Verfassungsgericht einreichen. VIER PFOTEN sieht die nächste Beschwerde der Zirkusse gelassen und bestärkt die österreichische Regierung, das Verbot offensiv zu verteidigen. "In Österreich und anderswo sind Zirkusformen ohne Wildtiere längst echte Publikumsrenner, die Wildtier-Zirkusse sind ein Auslaufmodell", so Pietsch.
Stiftung VIER PFOTEN